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Science

Nur 0,008 Prozent erkrankten trotz Impfung an Corona

Über vier Millionen Impfdosen wurden in Österreich bereits verabreicht. Einige Menschen bleiben skeptisch und weisen immer wieder auf vermeintliche Gefahren in Zusammenhang mit der Impfung hin. Zuletzt geisterte auch die Zahl von 80 Fällen durch soziale Medien, die laut einem Bericht des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) trotz Vollimmunisierung an Corona erkrankt seien.

80 Erkrankte bei 960.000 Geimpften

Die Zahl stimmt zwar, muss allerdings in Relation zu den vollimunisierten Geimpften beurteilt werden. Darunter zählt der Bericht alle Personen ab 7 Tage nach der Zweitimpfung bzw. 28 Tage, nachdem ein 1-Dosis-Impfstoff wie Johnson & Johnson verabreicht wurde. Bis 14. Mai lag die Zahl der Vollimmunisierten in Österreich bei exakt 959.176. Die 80 Fälle, bei denen eine Corona-Erkrankung trotz Impfung auftrat, beträgt damit nur 0,008 Prozent - bzw. etwa eine Person von 10.000.

Die bisher verfügbaren Zahlen zeigen, dass offenbar weniger Menschen in Österreich nach einem vollständigen Impfschutz an Covid-19 erkrankten, als es auf Basis der Zulassungsstudien eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Bei den Impfstoffstudien von BioNTech/Pfizer erkrankten von 18.198 geimpften Menschen acht, von 18.325 nicht-geimpften Personen aber 162. 0,044 Prozent der Geimpften erkrankten also. Bei Moderna sind es 0,078 Prozent, bei AstraZeneca 1,2 Prozent und beim Impfstoff Janssen 0,336 Prozent.

Prinzipiell gilt, dass Menschen, die trotz vollständiger Covid-19-Impfung erkranken, nicht genügend Antikörper bzw. keine effizienten Antikörper gebildet hätten, erklärt Markus Zeitlinger, Leiter der Abteilung für klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien. Hier spiele das Immunsystem eine Rolle. Bei älteren Menschen etwa spricht es weniger auf die Impfung an, sie haben ein schwächeres Immunsystem.

Wer ein höheres Risiko hat

Auch bestimmte Menschen, die Medikamente nehmen, beispielsweise Organ-Transplantierte, hätten ein schlechteres Immunsystem, weil die Medikamente ihr Immunsystem unterdrücken würden, erläutert Zeitlinger: „Das sind Personen, die hier besonders gefährdet sind”. Bei den acht Menschen, die nach Erlangen des vollständigen Impfschutzes verstorben sind, hat es sich laut Zeitlinger vor allem um alte und sehr alte Menschen gehandelt.

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