Plastik fressende Raupen könnten Recycling revolutionieren
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Noch ist nicht klar, ob die Larven der Großen Wachsmotte Plastik wirklich verwerten und in Nährstoffe umwandeln können, oder ob sie Plastik bloß so essen. Fest steht allerdings, dass sie einen Appetit auf Polyethylen haben. Der Kunststoff ist die am weitesten verbreitete Plastikform. Plastikflaschen oder Plastiksäcke aus dem Supermarkt bestehen daraus, berichten BBC und Phys.org.
Die Plastikvorliebe der Raupen wurde von der Wissenschaftlerin Federica Bertocchini vom Institut für Biomedizin und Biotechnologie in Cantabria (Spanien) entdeckt. Die Hobby-Bienenzüchterin befreite einen Bienenstock von ein paar der Raupen, (sie lieben Honig) steckte sie in einen Plastiksack und stellte kurz darauf fest, dass sie Löcher in den Sack gefressen hatten und entkommen waren. Gemeinsam mit Kollegen von der Universität Cambridge startete sie ein Experiment.
Appetit auf Plastik
Bei dem Experiment wurden ein paar der Motten-Larven mit einem Plastiksack konfrontiert. Nach 40 Minuten tauchten Löcher darin auf, nach 12 Stunden hatten die Raupen 92 Milligramm Plastik gefressen. Sollte sich herausstellen, dass das gefressene Plastik umgewandelt wurde, wären die Raupen eine große Hoffnung bei der Beseitigung von Plastikmüll. Die bisher gemessene Beseitigungsrate übertrifft jene von Plastik fressenden Bakterien bei weitem. Noch müssen die chemischen Abläufe beim Verdauen des Plastiks allerdings genauer erforscht werden.
Kommentare