Russland startet Mondmission und evakuiert dafür ein ganzes Dorf

Russland startet Mondmission und evakuiert dafür ein ganzes Dorf

© Roskosmos

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Russland startet Mondmission und evakuiert dafür ein ganzes Dorf

Die russische Raumsonde Luna-25 zur Erforschung des Mondes soll am Freitag abheben. Es ist die erste Mission dieser Art seit fast 50 Jahren. Die letzte russische Mondmission fand 1976 statt.

Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Sonde an Bord werde am Dienstag zum Startplatz auf dem neuen Weltraumbahnhof Wostotschny gebracht, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag in Moskau mit. Geplant sei der Start für den 11. August, 2:10 Uhr Moskauer Zeit (1:10 Uhr MESZ).

Die Sojus-Rakete soll zunächst in die Erdumlaufbahn fliegen. Dort angekommen werde die Rakete erneut zünden, um den restlichen Weg zum Mond bewältigen zu können. Der Flug soll etwa 4,5 Tage dauern. Dann soll die Sonde auf der Mondoberfläche aufsetzen.

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Raketenteile könnten Dorf treffen

In der fernöstlichen Region Chabarowsk kündigten die Behörden für den Freitag vor dem geplanten Start der Rakete eine Evakuierung des Dorfes Schachtinski an, weil die erste Raketenstufe der Sojus dort aufschlagen könnte. Der regionale Behördenchef Alexej Maslow teilte mit, dass die Menschen von 7:30 Uhr an (23:30 Uhr MESZ) in Sicherheit gebracht würden.

"Das ist das erste russische Mondprogramm des 21. Jahrhunderts", sagte er. Der Zugang zur Region mit Raketenresten sei streng untersagt. Maslow sagte nicht, wie lange die Menschen ihre Häuser verlassen müssten.

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Russische Raumstation am Mond

Eigentlich sollte die Sonde schon lange unterwegs sein. Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden. Luna-25 ist Teil des russischen Mondprogramms.

Das sieht vor, bis 2040 auch eine Raumstation auf dem Erdtrabanten zu errichten. Russland knüpft damit an sein sowjetisches Luna-Programm an, bei dem Raumsonden auch Mondgestein mit zur Erde gebracht hatten.

Luna-25 soll nun etwa dabei helfen, eine Technologie für eine weiche Landung zu entwickeln. Dazu solle die Sonde einige Bodenproben vom Mond einsammeln und analysieren, hieß es. Zu den geplanten Untersuchungen gehöre auch ein Studium der Oberflächenschichten im Bereich des südlichen Pols des Mondes, hieß es.

Wettlauf auf den Mond

Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine vor mehr als 17 Monaten beendete die ESA die Zusammenarbeit mit Moskau. Der Wettbewerb um Kontrolle und Einfluss im Weltraum ist international in vollem Gange.

Eine Landung auf dem Erdtrabanten gelang bisher nur den USA, Russland und China. Die indische Raumsonde "Chandrayaan-3" hat gerade eben die Mondumlaufbahn erreicht und umkreist derzeit den Erdtrabanten. Verläuft alles nach Plan, soll die Sonde Ende August auf der Mondoberfläche aufsetzen.

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