Schottland will Windenergie durch Drachen nutzen
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In der Nähe des Ortes Stranraer in Südschottland soll vor der Küste ein neues Windkraftwerk entstehen, das Strom nicht mit Windrädern, sondern Drachen - schwebenden Segeln, nicht feuerspeienden Fabelwesen - generieren will, wie der Independent schreibt. Ein ganzer Schwarm Drachen schwebt dabei in einer Achterformation in bis zu 450 Meter Höhe. Durch den Zug an ihren Leinen treiben die Fluggeräte dabei auf dem Wasser schwimmende Generatoren an. Dabei sind immer zwei Drachen für einen Generator verantwortlich. Während einer für Antrieb sorgt, kann der andere nach unten schweben. So lässt sich durchgehend Strom erzeugen. Das Kraftwerk soll anfangs 500 Kilowatt Leistung bringen, bis 2025 sollen an mehreren Orten Kapazitäten von mehreren hundert Megawatt gebaut werden.
Ein einzelner großer Drache könnte 40 Meter breit sein und zwei bis drei Megawatt Leistung generieren. Was diesen Kraftwerkstyp besonders attraktiv macht, ist der geringe Preis. Die Drachen kosten in der Herstellung nicht viel und die Kraftwerke benötigen keine aufwändige Verankerung im Meeresboden. Das Projekt in Schottland soll ganz ohne Subventionen auskommen und die Stromkosten, die Offshore-Windräder üblicherweise erlauben, um die Hälfte unterbieten. Der Standort soll eine ganzjährige Stromerzeugung ermöglichen, mit nur zehn Tagen, an denen pausiert werden muss. Das System toleriert nämlich auch sehr hohe Windgeschwindigkeiten. Zu den Investoren gehören unter anderem die britische Regierung und Royal Dutch Shell.
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