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Schwarze Löcher und Glatzen: Hawkings letzter Fachartikel publiziert

Die Arbeit für den Artikel "Black Hole Entropy and Soft Hair", der jetzt online verfügbar ist, wurde von Hawking und seinen Kollegen Sasha Haco, Malcolm Perry und Andrew Strominger in den Tagen vor dem Tod des Physikers abgeschlossen, schreibt der Guardian. Die Kollegen haben die Ergebnisse nach seinem Tod zu Papier gebracht und jetzt veröffentlicht. In der Arbeit geht es um das Informationsparadox Schwarzer Löcher. Dieses befasst sich mit der Frage, was passiert, wenn Energie oder Materie in ein Schwarzes Loch fallen.

Information zerstört?

Laut einer Theorie, die im Englischen als "No-Hair-Theorem" und im Deutschen auch als Glatzensatz bekannt ist, wird die Information über alles, was in ein Schwarzes Loch fällt, zerstört. Ein Schwarzes Loch ist durch seine Masse, elektrische Ladung und Drehimpuls vollständig beschrieben. Informationen aus dem Inneren gibt es nicht, was Physiker mit dem Satz  "Schwarze Löcher haben keine Haare" beschrieben haben. Die nach Stephen Hawking benannte Hawking-Strahlung geben schwarze Löcher zwar ab, sie enthält aber keine Information über Vorgänge im Inneren oder geschluckte Masse oder Energie.

Wenn Schwarze Löcher wirklich Information vernichten, wäre das eine Ausnahme in der Physik. Im Gegensatz zu allen anderen Vorgängen im Universum wäre es nicht möglich, dass der Entwicklungsprozess Schwarzer Löcher in zeitlich umgekehrter Reihenfolge stattfindet, weil die Information über die Vergangenheit vernichtet wurde. Stephen Hawking war lange Zeit ein Verfechter dieser Sichtweise. Er änderte seine Ansicht aberöffentlich 2004. Seine jetzt publizierte letzte Arbeit spiegelt das wieder und gesteht Schwarzen Löchern zumindest weiche Haare zu.

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