Schwarzes Loch? Südsternwarte zeigt unfassbare Aufnahme
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Die Europäische Südsternwarte ESO hat die bisher detaillierteste Aufnahme der Sagittarius A* genannten Masseansammlung im Zentrum unserer Milchstraße veröffentlicht, wie phys.org schreibt. Dort vermuten Wissenschaftler ein Schwarzes Loch, das bisher aber noch nicht direkt nachgewiesen werden konnte. Auf der Aufnahme ist Materie zu sehen, die sehr nah und sehr schnell, mit etwa 30 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, um ein sehr massives Objekt kreist. Das deutet stark darauf hin, dass das Schwarze Loch tatsächlich existiert. "Das Ergebnis ist eine klare Bestätigung der Schwarzen-Loch-Theorie", sagt Studienleiter Reinhard Genzel vom Max Planck Institut für Extraterrestrische Physik.
Die Aufnahme wurde mit dem GRAVITY-Instrument am Interferometer des Very Large Telescope (VLT) gemacht. Zu sehen ist Materie, die unmittelbar außerhalb des Ereignishorizonts um das Schwarze Loch kreist. Sie verrät sich durch Strahlungsausbrüche im infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Das ist, was auf der Aufnahme sichtbar ist. Die Materie auf dem Bild umkreist das Schwarze Loch auf der innersten stabilen Umlaufbahn. Material, das dem Zentrum näher kommt, verschwindet hinter dem Ereignishorizont und ist dann nicht mehr sichtbar.
"Es ist unfassbar tatsächlich zu sehen, wie Material ein massives Schwarzes Loch mit 30 Prozent der Lichtgeschwindigkeit umkreist", sagt ein beteiligter Wissenschaftler. Die Aufnahme wurde möglich, indem die vier Teleskope des VLT zu einem virtuellen Teleskop mit einem 130-Meter-Spiegel zusammengeschaltet wurden. Die Strahlungsausbrüche wurden aber zufällig aufgezeichnet. Sie stammen von hochenergetischen Elektronen, die sich sehr nahe am Schwarzen Loch bewegen. Dort wechselwirken sie magnetisch mit sehr heißem Gas, das ebenfalls um das Loch kreist.
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