India's Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV) C38, carrying Cartosat-2 and 30 other satellites, lifts off from the Satish Dhawan Space Centre in Sriharikota
© REUTERS / P. RAVIKUMAR

Science

Start-up schickt Satelliten ohne Genehmigung ins All

Das von ehemaligen Google- und Apple-Technikern gegründete Unternehmen Swarm Technologies steht in der Kritik, weil es sich über Regulierungen hinweggesetzt haben soll. Vier Prototyp-Satelliten, die im Jänner von Indien aus ins All gestartet sind, hätten demnach nicht über die notwendige Genehmigung der Federal Communications Commission ( FCC) verfügt. Es wäre das erste Mal in der Geschichte, dass ein privates US-Raumfahrt-Unternehmen unlizenzierte Satelliten ins All schickt. Swarm Technologies will laut eigenen Angaben ein „Internet der Dinge“ im All entwickeln.  

Konkret geht es um vier Satelliten mit der Bezeichnung „SpaceBee“, die am 12. Jänner gemeinsam mit 27 anderen Satelliten an Bord des indischen Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV) ins All geflogen sind. Zum Zeitpunkt des Startes nannte die indische Weltraumbehörde nicht den Namen des Betreibers der Satelliten.  IEEE Spectrum fand aber dennoch heraus, dass es sich um Swarm Technologies handelt.  

Lizenz

Immer, wenn US-Unternehmen Satelliten ins All schicken möchten, müssen sie bei der FCC um eine Lizenz ansuchen. Auch bei ausländischen Unternehmen, die in den USA Geschäft machen wollen, ist das notwendig. Dies sei im Falle von Swarm auch passiert, jedoch wurde ihnen die Zustimmung verweigert. Grund dafür war die geringe Größe der SpaceBees. Sie sind deutlich kleiner als gewöhnliche Mini-Satelliten (Cubesats), die in der Regel Quadrate mit einer Kantenlänge von zehn Zentimeter sind.

Wie The Verge berichtet hatte die FCC Bedenken, dass derart kleine Satelliten schwer zu verfolgen sind. Satelliten werden von der Erde aus mit dem Space Surveillance Network (SSN) beobachtet, das vom US-Militär betrieben wird. Dadurch sollen mögliche Kollisionen rechtzeitig erkannt und verhindert werden.  

Folgen

Dass Swarm die Satelliten dennoch ins All geschickt hat, könnte schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben. Wie die FCC gegenüber CNBC bestätigt, wurde eine Genehmigung für einen Swarm-Start im April wieder zurückgezogen. Man ermittle derzeit in der Sache, wie es heißt.

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