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Projekt Z

Steiermark will Teststrecke für selbstfahrende Autos werden

Bei den Technologiegesprächen in Alpbach im August hat Infrastrukturminister Alois StögerTeststrecken“ für autonom fahrende Autos angekündigt, am Montag hat die Steiermark offiziell aufgezeigt, diese Testregion werden zu wollen. „Wir haben in der Steiermark die perfekten Voraussetzungen dafür, die österreichische Modellregion zu werden“, sagt Franz Lückler, CEO des ACstyria Autoclusters. Gemeinsam mit der Politik und der Wirtschaft wurde offiziell das „Projekt Z“ gestartet, bei dem die Steiermark zur Teststrecke werden will. „Es gibt 220 Unternehmen, die im AutoCluster zusammengefasst sind, von AT&S, Magna, AVL-List, NXP, ams bis hin zu Infineon. Sie alle leisten bereits heute einen wertvollen Beitrag für die Zukunft der Mobilität.“ Das autonome Fahren könne zu einem Umsatzturbo für die steirischen Zulieferbetriebe werden.

Verkaufs- und Marketing-Vorstand bei Magna, Gerd Brusius (stehend), ACstyria-CEO Franz Lückler, Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (v. l. hockend)

Schützenhilfe hat der ACStyria Autocluster von Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann bekommen, der bereits an das Infrastrukturministerium herangetreten ist: „Die Steiermark hat schon früh erkannt, dass Mobilität eine spannende Thematik ist“, so Buchmann. „50.000 Menschen sind bei uns allein im Mobilitätsbereich beschäftigt, die Wertschöpfung beträgt 14,5 Milliarden Euro.“ Hinzu komme, dass dadurch eine enge Zusammenarbeit mit außeruniversitären und universitären Instituten, allen voran der TU Graz, bestehe.

Gesellschaftliche Akzeptanz gefordert

Die Wirtschaft steht freilich hinter dem Projekt Z. „Wir sind schon seit Jahren aktiv in diesem Feld unterwegs“, sagt AT&S-Generaldirektor Andreas Gerstenmayer, der auch Vorsitzender des Forschungsrats in der Steiermark. „Wir arbeiten mit den bedeutendsten Zulieferern zusammen und sind bei der Entwicklung von Assistenz-, Fahrzeugerkennungs-Systemen oder auch der Car2Car-Communication beteiligt.“ Doch neben Teststrecken fordert Gerstenmayer vor allem eines, „eine gesellschaftliche Akzeptanz. Die technischen Lösungen gibt es ja schon, aber die Ängste in der Bevölkerung müssen abgebaut werden.“ Autonomes Fahren bringe mehr Sicherheit, und das müsse man den Menschen klar machen, denn für 90 Prozent aller Verkehrsunfälle sei der Mensch verantwortlich. Man müsse die Menschen von den positiven Seiten der Technologie überzeugen, dürfe aber freilich nicht auf die heiklen Themen wie Datennutzung und Datensicherheit vergessen.

Europa muss bei diesem Thema auch vorne dabei sein“, sagt Magna-Vizepräsident Gerd Brusius, der sich einen raschen Start des Projekt Z wünscht. „Wir brauchen die Möglichkeit, autonomes Fahren im rechtlichen Rahmen hier zu testen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“ Es gäbe ohnehin noch sehr viele Themen, die in diesem Zusammenhang geklärt werden müssen, von Gesetzen bis hin zu versicherungstechnischen Fragen. Brusius: „Tatsache ist, dass diese Technologie die Zukunft des Automobils drastisch verändern wird.“

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