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Emissionen

Steigender CO2-Gehalt im Meer „berauscht“ Fische

Forscher der University of New South Wales (UNSW) in Sydney haben den CO2-Gehalt der Meere in den vergangenen 30 Jahren analysiert und im Rahmen einer Studie die zukünftigen Effekte berechnet, wie unter anderem Quartz berichtet. Laut dem Papier, das in der Fachzeitschrift Nature veröffentlich wurde, wird sich die CO2-Konzentration bis zum Ende des Jahrhunderts verzehnfachen, sofern die Menschheit ihre Emissionen nicht drastisch reduziert.

Eine Auswirkung des steigenden CO2-Gehalts wird unter anderem sein, dass Fische im Süd- und Nordpazifik sowie im Nordatlantik verstärkt an einem Phänomen namens Hyperkapnie leiden. Dabei handelt es sich um einen erhöhten Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut. Hyperkapnie beeinträchtigt die Neurorezeptoren im Gehirn der Fische und führt dazu, dass sie „berauscht“ werden, wie der Studienleiter Ben McNeill in einem Statement erklärt.

Fische verirren sich

„Im Grunde verirren sich die Fische im Meer. Das CO2 beeinträchtigt das Gehirn und sie verlieren ihren Orientierungssinn und die Fähigkeit, nach Hause zu finden. Sie wissen auch nicht mehr, wo ihre Feinde sind“, so McNeill. Dies könnte massive Auswirkungen auf die Ökosysteme im Meer und in weiterer Folge natürlich auch globale Fischerei haben, erklärt der Wissenschaftler.

Hyperkapnie und die Auswirkungen vorher zu sehen sei laut den Forschern jedoch sehr schwierig. So gebe es derzeit nur eine sehr eingeschränkte Forschungslage zu dem Thema. Auch über die genauen Effekte auf zahlreiche verschiedene Spezies herrscht teilweise noch Unklarheit. Aus diesem Grund rufen die Autoren der Studie auch andere Wissenschaftler weltweit auf, ihr Modell zu überprüfen und zu verfeinern.

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