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Datenschutz

Studie: Nutzer wollen Langzeit-Kontrolle über ihre Daten

Um Nutzern vor den negativen Folgen dauerhafter Speicherung von personenbezogenen Daten im Internet zu schützen, plant die EU ein „Recht auf Vergessenwerden“ einzuführen. Im österreichischen Datenschutzgesetz ist zwar ein Löschrecht verankert, jedoch ist dieses schwierig durchzusetzen.

Alexander Novotny und Sarah Spiekermann vom Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an der Wirtschaftsuniversität Wien haben untersucht welche Anforderungen Internet-Nutzer an ein „vergessendes“ Internet haben und ob die großen Dienste im Web, wie soziale Medien und Suchmaschinen, diese erfüllen.

Nutzer wollen Kontrolle

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Internet-Nutzer nicht nur im Zeitpunkt der Veröffentlichung von Informationen entscheiden wollen ob und an wen sie Informationen preisgeben. „Nutzer benötigen dauerhaft und längerfristig Kontrolle über ihre Daten, da die digitale Spur einer Person veraltet und sich Menschen in der Zwischenzeit ändern“, erklärt Sarah Spiekermann, die dem Institut für BWL und Wirtschaftsinformatik vorsteht.

Die stark wachsende Menge an über uns gespeicherten Informationen würde Langzeit-Kontrolle über unsere Daten jedoch zunehmend zum Problem machen. „Nutzer wissen nicht mehr wann welche Daten bei wem preisgegeben und gespeichert wurden. Sie würden automatische, intelligente Unterstützung durch Bots benötigen, welche helfen problematische Daten im Internet zu finden und zu entfernen.“, schlägt Alexander Novotny, Hauptautor der Studie, vor.

Recht auf Vergessenwerden

„Bei mehr als der Hälfte der von uns untersuchten Dienste im Internet fanden wir Datenarten, welche von Nutzern nicht mehr vollständig gelöscht werden können.“, so Novotny. Bei vielen Diensten, darunter Facebook und Google, können manche Daten nur aus der verwendeten oder abrufbaren Menge entfernt werden, während diese weiterhin gespeichert bleiben.

Aber „Vergessenwerden“ im Internet muss nicht nur das Löschen von Daten bedeuten. Viel wichtiger wäre den Menschen die Möglichkeit zu geben die Öffentlichkeit von älteren personenbezogenen Inhalten im Internet wieder einschränken und beispielsweise nur für sich persönlich aufbewahren zu können. Technologien im Internet sollten diese Forderung nach feinerer Langzeit-Kontrolle über die eigenen Daten stärker berücksichtigen, so die Studienautoren.

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