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Open Source

US-Firma Tesla überlässt ihre Patente der Öffentlichkeit

Der US-Elektroautohersteller Tesla hat in einem ungewöhnlichen Schritt sämtliche Patente der Öffentlichkeit übergeben, um die Verbreitung seiner Technologie zu fördern. „Alle unsere Patente gehören Euch“, schrieb der Tesla-Chef Elon Musk am Donnerstag in einem Blog-Eintrag.

Die Firma habe „im Geiste der Open-Source-Bewegung“ die Rechte an ihren Patenten aufgegeben, um die Verbreitung der Elektroautotechnologie zu erleichtern. Tesla werde keine Patentrechtsklagen einreichen, wenn andere Firmen die von der Firma entwickelte Technologie verwendeten, versprach Musk.

Kein Interesse der großen Hersteller

Der Tesla-Chef schrieb weiter, zur Zeit der Firmengründung hätten sie geglaubt, dass sie ihre Technologie durch Patente davor schützen müssten, dass die großen Autofirmen sie kopierten und dann ihre Marktmacht nutzten, um Tesla zu erdrücken. Doch sei das Gegenteil der Fall gewesen. „Wir hätten uns nicht mehr irren können“, schrieb Musk. Die „unglückliche Realität“ sei, dass die großen Autofirmen praktisch keine eigenen Elektroautos entwickelten. Der Anteil von Elektroautos liege noch immer bei „weit weniger als einem Prozent der gesamten verkauften Fahrzeuge“.

Der Rechtsprofessor Brian Love sagte, es sei unklar, ob Tesla tatsächlich seine Patente aufgebe oder ob die Firma nur verspreche, Nutzer nicht rechtlich zu verfolgen. Der kalifornische Hersteller ist mit seinen Elektroautos sehr erfolgreich. Die Firma will mit dem Bau einer großen Akku-Fabrik die Produktionskosten weiter senken und hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig 500.000 Autos im Jahr zu produzieren.

Erste Europa-Fabrik geplant

Tesla will zudem seine erste Fabrik in Europa hochziehen. Sobald das Unternehmen mehr als 160.000 Fahrzeuge auf dem Kontinent verkaufe, sei dies sinnvoll, sagte Vorstandschef Elon Musk "Automotive News" laut Bericht vom Donnerstag.

"Meine Ambitionen für Europa sind, dass wir eine vergleichbare Zahl von Autos in Europa wie in den USA verkaufen." In diesem Jahr will Tesla seinen Absatz verdoppeln, nachdem 2013 weltweit rund 24.000 Autos verkauft wurden. Etwa drei Viertel des Umsatzes werden in den USA erlöst, der Rest in Europa.

Bereits 2015 oder spätestens 2016 solle ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großbritannien eröffnet werden, sagte Musk. Auch das Werk in den Niederlanden, wo die Batterien für die aus den USA importierten Tesla-Fahrzeuge wieder eingebaut werden, solle erweitert werden.

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