Pioneers expandiert 2017 mit internationalen Chapter Events
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Start-ups

Medizin-Start-up SzeleSTIM gewinnt Pioneers Challenge 2018

Das Wiener Start-up SzeleSTIM hat die Pioneers Challenge 2018 gewonnen. Das Jungunternehmen hat ein medizinisches Gerät namens „AuriMod“ entwickelt, das hinter das Ohr eingesetzt wird und die Schmerztherapie revolutionieren soll. Durch die Stimulation des Vagusnervs sollen Schmerzen reduziert werden und so invasive Implantate und suchterregende Schmerzmittel obsolet gemacht werden.

Die Kosten seien laut den Gründern relativ gering: Pro Jahr werden sechs Stück benötigt. Zudem will man Geld durch Schulungen verdienen. Der „AuriMod“ ist bereits durch mehrere Patente abgesichert und die Wirksamkeit wurde im Rahmen eines klinischen Tests nachgewiesen. Nächstes Jahr will man Marktreife erlangen und das Gerät in weiteren klinischen Tests in Österreich erproben. Ende 2019 soll der US-Markt folgen.

Reise ins Silicon Valley

Als Sieger der Pioneers Challenge darf man sich "Pioneer of the Year" nennen und mehrere Reisen antreten, unter anderem zur Start-up-Konferenz Techsauce in Thailand. Zudem lädt US-Investor Tim Draper den Sieger in das Silicon Valley ein und wird ihnen dort Ratschläge geben und anderen Investoren vorstellen. Im Vorjahr konnte das Wiener Start-up Stromkind gewinnen, das mit seinen Wasser-Drohnen überzeugen konnte. Neben SzeleSTIM traten sieben andere Start-ups in der Finalrunde an.

Österreicher in den USA

Als erstes Start-up stellte sich das Wiener Recruiting-Start-up „Gustav“ der Pioneers-Jury. Über die gleichnamige Plattform des Unternehmens können Personaldienstleister ihre Stellenangebote gesammelt anbieten. „Gustav“ wurde kürzlich in den US-Accelerator Y-Combinator aufgenommen und ist vor vier Wochen auch in den USA an den Start gegangen. Dort konnte man neben rund 100 Personaldienstleistern bereits einen Kunden anwerben. Der Dienst verlangt eine Transaktionsgebühr von einem Prozent sowie eine monatliche Gebühr.

Verschlüsselung für die Cloud

Skymatic ist ein junges Unternehmen aus Bonn, das mit seinem „Cryptomator“ bereits erste Erfolge feiern konnte. Die Software verschlüsselt Dateien vor dem Upload auf Cloudspeicher-Plattformen wie Dropbox oder Google Drive. Die Software ist bereits seit zwei Jahren erhältlich und weit verbreitet. Auch große Anbieter, wie GMX, haben die Software hinter „Cryptomator“ als White-Label-Lösung bereits im Einsatz. Nun will man mit „Defendor“ auch eine Business-Lösung anbieten. Unternehmen können einen hausinternen Cloud-Speicher einrichten und personalisierte Filter einrichten, die Dateien vor dem Upload und der Verschlüsselung auf Malware und Ransomware scannen.

Mit E-Zigarette Rauchen aufhören

„Smokeless“ will Menschen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Lösung des Start-ups ist kurios: Man verkauft selbst E-Zigaretten. Diese sind mit einer App verknüpft, die Daten über das Rauchverhalten des Nutzers sammelt. Die E-Zigarette analysiert dieses und reduziert die Nikotinmenge schrittweise. Zugleich soll Gamification Nutzer dazu motivieren, weiterzumachen. Dabei kann man sich mit anderen Personen ähnlichen Alters, Freunden oder Familie vergleichen und durch Reduzieren des Rauchens in der Rangliste vorankommen. Das Konzept wurde erst im kleinen Rahmen getestet, klinische Tests sollen schon bald folgen.

Rechungs-App für Osteuropa

Pago“ will sich die Tatsache zunutze machen, dass sich das Lastschriftverfahren in Osteuropa nie durchgesetzt hat. Dadurch stehen viele Personen monatlich unter Druck, rechtzeitig ihre Rechnungen zu bezahlen. Die App sammelt alle Verbindlichkeiten, beispielsweise Handy-Vertrag, Versicherung und Steuern, und überweist diese auf Wunsch selbstständig vom verknüpften Konto. Die App, die in Osteuropa bereits stark genutzt wird, finanziert sich über ein Werbemodell.

Das Nutzerverhalten wird ausgewertet und für zielgerichtete Werbung und Angebote genutzt. So bekommt man beispielsweise Angebote von Ikea, nachdem man umgezogen ist. Mithilfe von Mastercard und Visa expandiert man nun langsam in Osteuropa, künftig seien aber auch Afrika und Südosteuropa Regionen, in denen das Geschäftsmodell funktionieren könnte.

Routen-Optimierung für selbstfahrende Autos

„Embotech“ ist aus der PhD-Arbeit von Alexander Domahidi hervorgegangen, der auch als CTO des Start-ups fungiert. Die Software optimiert Routen für selbstfahrende Fahrzeuge und Fahrassistenzsysteme. Derzeit arbeitet man an zehn verschiedenen „Proof-of-Concept“-Projekten mit Herstellern wie Renault und VW, ein großer Hersteller werde die Technologie schon bald in einem Fahrzeug implementieren.

Laut Domahidi sei die Technologie aber bei jedem beliebigen Fahrzeug einsetzbar, sei es nun für den Straßenverkehr oder Autorennen vorgesehen. Man kooperiere auch mit der ESA, um die Echtzeitberechnung von Landemanövern zu beschleunigen. 

Enzyme mit KI modifizieren

Das chilenische Start-up GEA Enzymes nutzt eine selbstentwickelte Machine-Learning-Plattform namens MADI, um Proteine und Enzyme schneller zu entwickeln als jeder andere derzeit verfügbare Anbieter. Laut dem Gründer Leonardo Álvarez sei MADI um den Faktor eine Million schneller als jedes andere Werkzeug. MADI wurde bereits genutzt, um Enzyme zu designen, die Fette auf der molekularen Ebene modifizieren, beispielsweise um den Siedepunkt eines Speiseöls zu verändern. 

Besseres Holz dank Machine Learning

MaterializeX verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie GEA Enzymes. Das Start-up hat mithilfe von Machine Learning einen neuen Bio-Klebstoff für den industriellen Einsatz, vor allem in der Holz-Industrie, entwickelt. Dieser sei deutlich günstiger, leistungsfähiger und umweltverträglicher als andere Klebemittel. Ein erstes internationales Patent für die Rezeptur wurde bereits vergangene Woche eingereicht, nun will man bald Marktreife erlangen. 

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