Die Event-Reihe FounderTalks.org will Start-ups mit "off the record" vermitteltem Expertenwissen unterstützen
Die Event-Reihe FounderTalks.org will Start-ups mit "off the record" vermitteltem Expertenwissen unterstützen
© FounderTalks.org

Interview

FounderTalks.org: Start-up-Einblicke "off the record"

Das Start-up-Event FounderTalks.org in Wien zeichnet sich durch seine Invite-only-Politik, vertrauliche Gespräche mit Experten und informelles Networking aus. Am 16. Februar 2018 findet die vierte Ausgabe der Veranstaltung statt. Wir haben mit Mitbegründerin Audrey Kim über FounderTalks.org gesprochen.

futurezone: Was ist Ihr Hintergrund und wie kamen Sie zur Gründung von FounderTalks.org?
Audrey Kim: Ich habe in der Vergangenheit für Google, die Vereinten Nationen, den Start-up-Accelerator YCombinator und das Fahrzeugautonomie-Unternehmen Cruise Automation gearbeitet. 2013 habe ich meine eigene Eventagentur gegründet, um Start-up-Gründer und Investoren aus dem Silicon Valley für Veranstaltungen von Kunden zusammenzubringen. Mein Wohnort wechselte zwischen San Francisco und Wien.

In Wien hatte ich mich 2004 verliebt, als ich meine Schwester besuchte, die in Wien Musik studierte. Ich traf in Wien viele ambitionierte Gründer und Start-up-Interessierte, sah aber noch eine zerrissene Community. Ich vernetzte mich mit Michael Ströck und Andreas Klinger, um mehr über das österreichische Ökosystem zu erfahren. Ich selbst hatte starke Verbindungen zum Silicon Valley. Wir wurden schnell Freunde und wollten gemeinsam unsere Vision einer idealen Start-up-Umgebung umsetzen. 2014 veranstalteten wir das erste FounderTalks.org-Event.

Audrey Kim ist Mitbegründerin der Event-Reihe FounderTalks.org, die Start-ups mit "off the record" vermitteltem Expertenwissen unterstützen will

Was ist das Ziel von FounderTalks.org?
Das Hauptziel ist es, Start-up-Gründern dabei zu helfen, Erfolg zu haben und Investoren und Ökosystemgründer in ganz Europa zu unterstützen. Die Veranstaltung setzt ihren Fokus auf kuratierte Beratung, exklusive Inhalte und Networking. Sie besteht aus drei Teilen. Erstens gibt es Vorträge mit Fragerunden. Die sind 'off the record', um eine möglichst ehrliche Weitergabe von Einsichten zu ermöglichen. Zweitens gibt es Mentoren-Sessions in Gruppen. Wir führen dabei Start-ups mit genau den Sprechern zusammen, die am geeignetsten für ihr Projekt erscheinen und achten auf kleine Gruppen mit einem Verhältnis von maximal 1:10.

Drittens gibt es einen gemeinschaftlichen Empfang, wo sich Start-up-Gründer bei Essen und Trinken mit Sprechern, Investoren und Unternehmens-Vertretern austauschen können - auch mit jenen, mit denen sie während der Mentoren-Sessions nicht zusammengebracht wurden. Am Empfang nehmen nicht mehr als 70 bis 100 Personen teil.

Wer ist die Zielgruppe von FounderTalks.org?
FounderTalks.org nimmt Bewerbungen von Start-up-Gründern, Investoren, Innovationsführern und allen anderen Menschen an, die an Unternehmensgründungen interessiert sind. Rund 85 Prozent der Einladungen sind für Start-up-Gründer reserviert. Die Teilnehmer können davon ausgehen, andere ambitionierte, neugierige Menschen zu treffen, die an interessanten Dingen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen wollen.

Welchen Einfluss konnte FounderTalks.org bisher erzielen?
Ich freue mich, sagen zu können, dass viele unserer Start-up-Gründer mit Sprechern und Mentoren in Kontakt geblieben sind. Viele haben Investments aus den USA erhalten. Ich habe keinen Überblick über alle Geschäftsverbindungen, die durch die Veranstaltung entstanden sind. Ich muss mich ja auch als Verbindungsperson wieder zurückziehen. Ich bekomme aber viele Nachrichten von Teilnehmern, die beschreiben, wie aufschlussreich und nützlich die Veranstaltung für sie war. Außerdem glaube ich, es geschafft zu haben, dass sich unsere Sprecher und Mentoren in Wien verlieben und zurückkommen wollen.

In welchem Bereich sehen Sie spezielle Potenziale für österreichische Start-ups?
Österreich hat einzigartige Stärken und kann eine große Innovations-Schnittstelle werden. Ich sehe viele Möglichkeiten für techniklastige Start-ups, etwa in Bereichen wie selbstfahrende Autos, künstliche Intelligenz, Augmented Reality, Virtual Reality und Hardware, um all diese Dinge zu ermöglichen. Österreich sollte Wien nicht zu einem "nächsten Silicon Valley" machen. Das Silicon Valley kann man nicht duplizieren und wenn wir etwas replizieren, das bereits existiert, hält uns das vom Weg in die Zukunft ab.

Österreich hat nicht nur großartige Universitäten und Forschungs-Ressourcen, Wien ist ein speziell einzigartiges Bindeglied zwischen West- und Osteuropa. Außerdem spricht ein großer Bevölkerungsanteil Englisch. Das bedeutet weniger Barrieren, damit Experten und ambitionierte Leute aus aller Welt in Österreich zusammenkommen können und damit sich österreichische Unternehmen global vernetzen können.

Was kann man vom nächsten FounderTalks.org-Event erwarten?
Wir haben so viel positives Feedback zu den Mentor Sessions erhalten, dass wir diesmal mehr davon und weniger Vorträge haben werden. Nachdem die Veranstaltung weiterhin nur mit Einladung zugänglich und 'off the record' ist, halten wir den genauen Ort geheim und teilen ihn den Teilnehmern erst knapp vor dem Event mit. Die Sprecher für den 16. Februar 2018 werden wir in Kürze bekannt geben. Ich kann noch keine Namen sagen, aber man kann die selbe hochkarätige und erzählfreudige Kategorie von Sprechern erwarten, die wir in all den vergangenen Jahren hatten.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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