Mikme: Österreicher entwickelt smartes Micro
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Auf den ersten Blick schaut es wie ein Lautsprecher aus, eigentlich auch auf den zweiten Blick. Erst nach einer Erklärung und einer kurzen Demo entpuppt sich Mikme – so der Name des kleinen Kästchens – als hochwertiges Mikrofon. Seit Montag ist Mikme auf Indiegogo und hat schon am ersten Tag das Investitionsziel fast um das Dreifache überschritten. Entwickelt wurde das Micro vom Steirer Philipp Sonnleitner, der überzeugt ist, mit Mikeme das beste drahtlose Hochleistungsmikrofon der Welt gebaut zu haben.
Smartestes Mikrofon
„ Mikme ist das smarteste Microfon, das es gibt“, ist Sonnleitner von seinem Produkt überzeugt, das er vor zehn Monaten hat patentieren lassen. Von Sound hat der Steirer Ahnung, waren seine vorherigen Arbeitgeber AKG und Harman Kardon, wo er als Produktmanager tätig war. Musik ist seine Leidenschaft, spielt er selbst Klavier und kennt die Problematik, wenn man etwas aufnehmen will. „Das Problem sind nicht die Aufnahmetasten, das Problem sind die vielen Tasten rundherum“, so Sonnleitner. Gemeinsam mit dem Input befreundeter Musiker, wie der Sängerin und Songwriterin Marina Zettel sowie dem Gittaristen Thomas Mauerhofer entwickelte er Mikme zur Produktreife.
One-Button-Recording
Besonders wichtig ist ihm zum einen die Funktion „One-Button-Recording“ – man drückt auf einen Knopf an der Oberseite der kleinen Box und der Aufnahmevorgang beginnt. „Ein Aufnahmegerät muss mit einem Knopf bedienbar sein“, sagt Sonnleitner. Zum anderen ist es die App. Mikme wird via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Der Ton kann entweder sofort an die App geschickt werden oder erst später. Sonnleitner: „Mit der App lassen sich Ton und Musik nachvertonen, abmischen (auch mehrere Tonspuren) und via social Media verteilen“. Im Nachsatz: „Die Aufnahmequalität ist so gut, dass sie rein technisch sofort veröffentlicht werden kann.“
Kernzielgruppe Journalisten
Eine der Kernzielgruppen sind – neben Musikern - Journalisten, die mit dem Microfon studioreif aufnehmen können. Auch für Video-Blogger, Podcaster oder auch Musiker sei das drahtlose Microfon geeignet. Die Konkurrenz-Produkte zu Mikme sind USB-oder Smartphone-Mikrofone , wie sie etwa der US-Konzern Blue Microphones erzeugt. 400.000 Stück verkauft Bluemic pro Jahr und von diesem Kuchen möchte Sonnleitner künftig ein ordentliches Stück abkriegen.
Investoren-Suche
100 Prozent des Unternehmens gehören ihm. Investoren sucht er, allerdings will er für zehn Prozent Beteiligung an seinem Start-up eine fünfstellige Summe, was von Business Angels und auch Venture Capitalists eher als „überteuert“ bezeichnet wird. Sonnleitner: „Ich komme soeben aus den USA retour und weiß, dass bereits jetzt die Konkurrenz ein Auge auf mein Produkt geworfen hat.“ In Europa ist der Markt der kleinen Micros unterentwickelt, in den USA aber weit verbreitet, weil dort viele einen Video-Blog haben.
Ein europäisches Produkt
Die ersten Prototypen hat er im 3D-Drucker drucken lassen, überhaupt wird das Mikrofon in Deutschland produziert und das soll auch so bleiben, „das ist besser für das Produkt und auch besser für den Wirtschaftsstandort“. Mikme gibt es in zwei Ausführungen, jede hat eine Festplatte integriert. Die große Variante einen 8-Gigabyte-, die kleine Version einen 4GB-Speicher. Die große Variante wird 299 Euro kosten, auf Indiegogo kann man sie bereits jetzt um 179 Dollar vorbestellen.
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