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Start-up

ready2order: App-Registrierkassa buhlt um Kunden

Die Einführung der Registrierkassenpflicht mit 1.1.2016 hat im Vorfeld für einige Aufregung gesorgt. Begrüßen die einen die Maßnahme, wird sie von anderen - insbesondere seitens der Gastronomie und Kleinbetrieben - stark kritisiert. Zu teuer seien Anschaffung und Wartung eines Kassensystems beklagen die Unternehmen. Genau hier setzen nun einige Start-ups an, die kostengünstige Alternativen zu den klassischen Registrierkassen anbieten und zusätzliche Onlineservices verkaufen wollen. Eines dieser Start-ups ist die Wiener Firma ready2order.

Das Start-up hat ein cloudbasiertes Software-System entwickelt, das einfach auf Smartphones, Tablets und dem Computer genutzt werden kann. “Das bedeutet, dass alle Daten zentral auf einem Server verschlüsselt gespeichert werden und von beliebigen Endgeräten aus zugegriffen werden kann”, erklärt Markus Bernhart, COO bei ready2order. Den Benutzern von ready2order werden zwei Oberflächen zur Verfügung gestellt: eine Kassenoberfläche und eine Verwaltungsoberfläche. So kann einerseits die Kundenabrechnung erfolgen und andererseits Auswertungen der Umsätze oder Arbeitszeiten sowie Schichtplanung für die Mitarbeiter erledigt werden.

Punkten will das Unternehmen vor allem damit, dass seine Lösung kostengünstiger als herkömmliche Registrierkassen ist und man mit dem Online-System unkompliziert und schnell jedes internetfähige Gerät dafür nutzen kann. Im Fokus hat read2order KMU und Einpersonen-Unternehmen - egal ob Gastronomie, Gesundheitsbereich, Dienstleister oder Händler.

Kundenstamm erweitern

“Wir haben derzeit 70 zahlende Kunden, die ready2order in ihren Betrieben im Einsatz haben. Darüber hinaus haben sich in den letzten Wochen mehrere Hundert Unternehmer Testaccounts angelegt”, sagt Bernhart. Für das kommenden Jahr habe man sich zum Ziel gesetzt, den Kundenstamm deutlich auszubauen - auf 1500 will ready2order es schaffen. “In weiterer Zukunft möchten wir uns vor allem in West-Österreich bzw. Deutschland etablieren und somit unsere Reichweite und unseren Bekanntheitsgrad weiter vorantreiben”, so Bernhart weiter.

Wertkartenmodell

Relativ neu ist bei ready2order eine weitere Bezahloption: Seit etwa zwei Monaten gibt es eine Prepaid-Option. “Das Angebot richtet sich speziell an KMU, die geringe Barumsätze haben und nach einer kosteneffizienten Lösung suchen”, so Bernhart. “Wir haben das Geschäftsmodell einfach von Mobiltelefonanbietern übernommen und eine Art Wertkarten-Registrierkasse geschaffen.”Unternehmer können Guthaben aufladen und abhängig vom Barumsatz wird ihnen dann ein kleiner Prozentsatz als Transaktionskosten von dem Guthaben abgezogen.

Ergänzend bietet das Start-up Bondrucker an. Das System kann aber auch einfach mit herkömmlichen Druckern verwendet werden. Updates, so versprechen die Firmenbetreiber, werden automatisch eingespielt, damit den Firmen, die ready2order nutzen, kein zusätzlicher Aufwand entsteht. Auch für die ab 2017 gültige Sicherheitsrichtlinie zum Manipulationsschutz ist das Start-up gerüstet. Man werde diese problemlos einspielen, verspricht Bernhart. “ready2order erfüllt also alle Gesetzesanforderungen – und Unternehmer sparen dabei Geld.”

Idee einige Jahre alt

Die Idee zu dem Start-up hatte der 24-jährige Christopher Fuchs, Mitbegründer von ready2order, bereits vor einigen Jahren, sie kam ihm beim Besuch eines Heurigen, dessen Besitzer über die die teuren Anschaffungskosten seines neuen Kassensystems geklagt hatte. Fuchs war offensichtlich überrascht von den hohen Kosten, die großteils durch die benötigten Spezialgeräte verursacht werden, und überlegte sich so, ein preiswertes und flexibleres System zu entwickeln. Gegründet hat er die Firma schließlich gemeinsam mit dem Studienkollegen Markus Tscheik. Bernhart kümmert sich um ökonomische und rechtliche Fragen und kam erst mit Anfang diesen Jahres an Bord.

Wer sich für ready2order interessiert, kann das System auch ausprobieren, bevor man sich für oder gegen einen Kauf entscheidet. Zugangsdaten für einen kostenlosen Testaccount können auf der Website beantragt werden.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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