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Slow Work

Wie man seine Arbeitszufriedenheit erhöhen kann

Die Arbeitszufriedenheit der Österreicher hat, glaubt man einschlägigen Studien, in den vergangenen Jahren stark abgenommen. "Das liegt daran, dass sich die Art zu arbeiten stark verändert hat", sagt Johanna Gradauer von ideeomat. Heute seien weniger analytische, sondern mehr schöpferische Fähigkeiten gefragt.

"Viele Leute denken aber noch in der Logik der alten Arbeitswelt. Das erzeugt Druck. Man muss neue Lösungen finden, die Fähigkeiten, die dazu notwendig sind, müssen aber trainiert werden", sagt die Kommunikationsdesignerin. "Es gibt eine Lücke, die jeder für sich selbst schließen muss." Ein Tool, das Gradauer gemeinsam mit Elisabeth Samhaber entwickelt hat, soll dabei helfen.

Do-it-Yourself-Tool

Slow Work, so der Name der vom austria wirtschaftsservice (aws) geförderten spielerischen Annäherung an eine höhere Arbeitszufriedenheit, ist eine Art Zettelkasten, der Anleitungen und Arbeitsblätter beinhaltet. Das Do-it-Yourself-Tool kann allein, oder in Gruppen von zwei bis vier Personen eingesetzt werden. Mehr als Stifte und einen ruhigen Raum braucht man dazu nicht. Bei Slow Work gehe es nicht darum, langsamer oder weniger zu arbeiten, erläutert Gradauer. "Es geht darum, die Qualität der Arbeit zu erhöhen"

Wie funktionierts?

Ausgehend von einer Analyse der eigenen Arbeitssituation, die die eigenen Werte ebenso umfasst, wie den Körper und das Denken und Fühlen, werden Lösungsperspektiven gesucht. Dabei kommen sogenannte Wortwolken aus assoziativen Begriffen zum Einsatz. Sie sollen dabei helfen, Lösungen zu benennen. "Wichtig ist, dass man das Tempo selbst vorgeben kann", sagt Gradauer: "Es soll keinen Druck von außen geben."

Danach werden die Lösungsmöglichkeiten auf ihre Umsetzbarkeit überprüft. Dabei kommt auch zur Sprache, was Einzlene oder das Team verändern können, oder welche räumlichen Veränderungen notwendig sind. "Die Verantwortung wird oft abgegeben", sagt Gradauer: "Man vergisst darauf zu schauen, welche Handlungsspielräume man hat."

Ausgehend von kleinen Schritten, die den Änderungsprozess in Bewegung bringen sollen, werden dann konkrete Ziele vereinbart, deren Einhaltung teamintern auch überprüft wird. Das Tool richte sich vor allem an Wissensarbeiter, sagt Gradauer. Es sei aber universal anwendbar, von der Sozialarbeit bis hin zum "klassischen Business".

Es geht um die Arbeitsweise, nicht um das Büro

Ursprünglich haben Gradauer und Samhaber ein Brettspiel geplant, bei dem vor allem die Gestaltung des Arbeitsumfelds im Mittelpunkt stand. Bei der Entwicklung des Tools sei aber klar geworden, dass es weniger um die Gestaltung des Büros, sondern um die Arbeitsweise selbst gehe. "Die Frage wie man gut arbeiten kann, betrifft weniger die Einrichtung, sondern mehr das Verhalten."

Bei der Entwicklung des Werkzeugkastens für die höhere Arbeitszufriedenheit orientierten sich Gradauer und Samhaber unter anderem an Ansätzen und Erkenntnissen aus der Produktivitäts-, Innovations- und Kreativitätsforschung. "Wir wollen Wissen und Theorie anwendbar machen, damit es Leuten bei dem, mit dem sie den Großteil ihres Lebens verbringen, nämlich der Arbeit, besser geht", sagt Gradauer.

Innovation und Nachhaltigkeit

Neben Slow Work hat ideeomat auch eine Vielzahl weitererTools entwickelt. Dazu zählt etwa eine Innovationsbox, die die Entwicklung von Ideen unterstützt, oder die Box GreenBusinessModel, die Unternehmen dabei hilft, ihre Geschäftsmodelle umweltfreundlicher zu gestalten. Die Tools können über die ideeomat-Website bestellt werden. Bei Bedarf bietet das Team auch begleitendes Coaching und Workshops an.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Medienkooperation mit der aws. Die redaktionelle Hoheit obliegt allein der futurezone-Redaktion.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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