"Wir sehen Trends als Erste"
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
1600 Bewerbungen aus 98 Ländern sind heuer eingelangt, so viele, wie nie zuvor. Die besten 50 Start-ups sind bei der Pioneers-Challenge dabei und werden um den Sieg, internationale Beachtung und vor allem um die Gunst von Business-Angels und Venture Capitalists buhlen. Vor vier Jahren haben Andi Tschas und Jürgen Furian das Pioneers Festival gegründet. Heuer findet der Start-up-Treff am 28. und 29. Mai in der Wiener Hofburg statt und ist der Abschluss eines aufregenden Monats nach Life Ball und Song Contest. „Pioneers ist ein cooles Produkt geworden, aber es ist kein Event, sondern eine Plattform, die die Trends als erster sieht“, sagen Tschas und Furian im futurezone-Interview. „Wir wollen Wien zu einem Davos der Pioniere machen, wir werden Pioniere der Gegenwart präsentieren, die sich um die Zukunft Gedanken machen.“
Sprungbrett Wien
Dass das Pioneers das Sprungbrett zum Erfolg sein kann, hat sich in den vergangenen Jahren mehrmals gezeigt. Das kroatische Start-up Bellabeat (vorher Babywatch) hat es in den Y Combinator von Paul Graham geschafft, der Unternehmen wie Airbnb, Reddit oder Dropbox groß gemacht hat. Das fliegende Auto „Aeromobil“ hatte im Vorjahr seine Weltpremiere in Wien und die Amerikanerin Danielle Fong, CEO von LightSail Energy, fädelte ihre Kooperation mit der NASA beim Pioneers-Festival ein.
Start-up intelligence
Politische Unterstützung
Tschas und Furian haben es mit dem Festival auch geschafft, das offizielle Österreich dafür zu begeistern. Die Förderbank der Republik, die AWS (Austria Wirtschaftsservice GmbH), ist genauso dabei wie Staatssekretär Harald Mahrer, der nicht nur ein Fan von Pioneers, sondern das Festival auch dazu nutzt, junge Unternehmer zu motivieren bzw. junge Menschen mit Ideen zum Unternehmertum zu bewegen. „Nach einem solchen Politiker haben wir jahrelang gesucht“, sagt Tschas. „Wir haben immer schon gefordert, dass das Start-up-Thema Chef-Sache werden muss. Mahrer will wirklich was weiterbringen und wir werden dabei helfen, dass er sein 40-Punkte-Programm schafft.“ Eines der ersten Projekte nennt sich Silicon Bridges – es soll eine Brücke zwischen Brünn, Bratislava und Wien errichtet werden, damit Techniker gefunden werden. Das Pioneers-Festival ist auch einer der Gründe, warum viele heimische Unternehmen die Liebe zu Start-ups entdeckt haben und an eigenen Acceleratoren und Start-up-Campus arbeiten. Tschas: „Es ist gut, dass sich die Firmen damit auseinandersetzen, aber jede Firma braucht auch eine interne Strategie, was sie mit dem Know-How der Start-ups machen bzw. die Firmen integrieren.“
Der globale Event
Internationalisierung
Furian und Tschas machen sich bereits konkrete Gedanken, wie sie Pioneers noch internationaler machen können. Mittlerweile hat das Festival einen internationalen Ruf erlangt, auch in den USA. Im vergangenen Jahr stammten 50 Prozent der Besucher, die den Livestream der Veranstaltung verfolgten, aus den USA. „Wir wollen aber auch für asiatische Firmen das Sprungbrett nach Europa sein“, sagt Tschas. „Europa ist ein spannender aber auch sehr komplizierter Markt, da wollen wir helfen.“
True economy
Ziele für die Zukunft gibt es auch schon: „Wir wollen nicht nur coole Startups identifizieren, international skalieren und erfolgreich werden, sondern die komplette Innovationsindustrie vernetzen, also Investoren, Startups, Corporates und die Regierungen.“ Künftig werde es nicht mehr die old und die new economy geben, sondern nur noch die true economy.
Kommentare