80 Jahre Fernsehen
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Glotze, Röhre, Mattscheibe, Flimmerkasten, Kiste oder Heimkino – dieses Wunderwerk der Technik hat im Laufe der Jahrzehnte ebenso viele Namen erhalten wie es sich gewandelt hat: der Fernseher. Kaum ein anderes elektronisches Gerät hat das zwanzigste Jahrhundert dermaßen geprägt und spielt auch heute noch eine so bedeutende Rolle in der weltweiten Medienlandschaft. Und doch wissen nur wenige, wie der Fernseher eigentlich zu dem wurde, was er heute ist – unverzichtbar.
Bis im Jahr 1931 das erste vollelektronische Fernsehgerät der Firma Loewe präsentiert wurde, hatten sich schon zuvor unzählige Erfinder an der Perfektionierung dieser Idee versucht. Bereits 1880 veröffentlichte der französische Rechtsanwalt Constantin Senlecq seine Visionen von einem Fernsehgerät in dem Buch „Le Telectroscope“. Seine Ideen waren jedoch, wie auch die von vielen anderen Erfindern zu jener Zeit, reine Theorie.
Die alte RöhreDer Durchbruch gelang erst dem deutschen Physiker Karl Ferdinand Braun. Mit der „Braunschen Röhre“ erfand er 1897 die Kathodenstrahlröhre, die bis heute noch in Fernsehgeräten verbaut wird. Die Erfindung der Ikonoskop-Röhre 1923, mit der erstmals brauchbare Bilder in elektrische Signale zerlegt werden konnten, läutete schlussendlich die Geburtsstunde des elektrischen Fernsehens ein – obwohl dessen Erfinder Vladimir Zworykin erst 1933 tatsächlich funktionierende Modelle davon gebaut haben soll.
Und so kam der große Moment von Manfred von Ardenne, der am 21. August 1931 auf der 8. Großen Funkausstellung in Berlin erstmals vollelektronisches Fernsehen der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Die Präsentation wurde weltweit als Sensation gefeiert, die New York Times kündigte das Ereignis sogar im Vorfeld an. “Der Macht der bewegten Bilder konnte sich wohl niemand entziehen”, meint der Fernsehhistoriker Wolfgang Scheida.
In Folge dessen ging am 22. März 1935 im Berliner Rundfunkhaus das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt in hochauflösender Qualität an den Start. Schon seit 1929 gab es verschiedene regelmäßige Fernsehdienste, wie der der BBC, allerdings sendeten diese noch in relativ niedrigen Auflösungen. Zu sehen gab es das Fernsehprogramm allerdings nur in sogenannten Fernsehstuben. Erst nach dem Krieg hielt der Fernseher auch Einzug in die Wohnzimmer. “Als Schlüsselereignis sind die Krönungsfeierlichkeiten von Queen Elisabeth II am 2. Juni 1953 zu sehen”, sagt Scheida. Bereits damals saßen Zuschauer aus aller Welt vor ihren Fernsehgeräten und verfolgten das historische Ereignis live mit.
Massenmedium FernsehenIn Österreich musste man noch einige Jahre warten, bis man auch hier in den Genuss eigener Fernsehprogramme kam. Am 1. August 1955 war es dann soweit und ein tägliches 12-Stunden-Programm ging an den Start. Zu diesem Zeitpunkt war der Wettbewerb auf dem Markt für Fernsehgeräte bereits heftig im Gange – allein 1950 präsentierten zwölf Firmen 40 unterschiedliche Fernsehgeräte. Auch das Farbfernsehen stand schon in den Startlöchern: ab dem Herbst 1956 wurde „Aldrich“, ein Farbfernsehgerät mit den Ausmaßen und dem Gewicht eines Kühlschrankes, um unter 500 Dollar auf dem amerikanischen Markt verkauft.
In Europa begann der Siegeszug des Farbfernsehens erst knapp zehn Jahre später. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits eine Million gemeldete Fernsehgeräte und ein zweites Fernsehprogramm in Österreich - das Fernsehen als Massenmedium war endlich auch hier angekommen. Doch gerade zu dieser Zeit blieb kein Stein auf dem anderen. 1969 wurde das Farbfernsehen offiziell eingeführt, ab 1970 sendete der zweite Fernsehsender täglich und 1980 wurde der Teletext, der auch heute noch sehr beliebt ist, gestartet. Damit blieben die nächsten Jahrzehnte, mit der Ausnahme von Stereoton, Neuerungen in Österreich aus. Während in Deutschland der Fernsehmarkt bereits 1984 für private Fernsehsender geöffnet wurde, ließ man sich in Österreich damit Zeit. Erst im Jahr 2003 konnte endlich der erste terrestrische Privatsender starten.
Massenmedium FernsehenIn Österreich musste man noch einige Jahre warten, bis man auch hier in den Genuss eigener Fernsehprogramme kam. Am 1. August 1955 war es dann soweit und ein tägliches 12-Stunden-Programm ging an den Start. Zu diesem Zeitpunkt war der Wettbewerb auf dem Markt für Fernsehgeräte bereits heftig im Gange – allein 1950 präsentierten zwölf Firmen 40 unterschiedliche Fernsehgeräte. Auch das Farbfernsehen stand schon in den Startlöchern: ab dem Herbst 1956 wurde „Aldrich“, ein Farbfernsehgerät mit den Ausmaßen und dem Gewicht eines Kühlschrankes, um unter 500 Dollar auf dem amerikanischen Markt verkauft.
In Europa begann der Siegeszug des Farbfernsehens erst knapp zehn Jahre später. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits eine Million gemeldete Fernsehgeräte und ein zweites Fernsehprogramm in Österreich - das Fernsehen als Massenmedium war endlich auch hier angekommen. Doch gerade zu dieser Zeit blieb kein Stein auf dem anderen. 1969 wurde das Farbfernsehen offiziell eingeführt, ab 1970 sendete der zweite Fernsehsender täglich und 1980 wurde der Teletext, der auch heute noch sehr beliebt ist, gestartet. Damit blieben die nächsten Jahrzehnte, mit der Ausnahme von Stereoton, Neuerungen in Österreich aus. Während in Deutschland der Fernsehmarkt bereits 1984 für private Fernsehsender geöffnet wurde, ließ man sich in Österreich damit Zeit. Erst im Jahr 2003 konnte endlich der erste terrestrische Privatsender starten.
Digital AgeIn den 70er und 80er Jahren hatten unzählige Kinder und Jugendliche das Fernsehgerät für sich entdeckt. Mit der Veröffentlichung der Spielkonsole Pong 1975 ignorierten sie das tägliche Fernsehprogramm und spielten die, aus heutiger Perspektive, simplen Spiele stundenlang auf ihrem Fernseher. Und dieser Trend der “Videospiel”-Generation setzte sich dank des Nachschubes von Atari, Commodore, Nintendo, Sony oder Microsoft über die letzten Jahrzehnte fort.
Mit der Digitalisierung bekam der Fernsehmarkt weltweit neuen Schwung verliehen. Seien es die verbesserten Bildauflösungen, die unter dem Kürzel HDTV beworben werden, oder die scheinbar schier endlose Auswahl an Programmen – der Fernsehmarkt boomt wieder. Und das trotz der starken Konkurrenz durch das Internet, dass auf dem Weg an die Spitze der beliebtesten Medien nur noch Fernsehen und Radio verdrängen müsste. Und das klingt leichter, als es tatsächlich ist, denn durchschnittlich sieht jeder Österreicher laut Teletest 254 Minuten täglich fern. Zum Vergleich: laut den Marktforschern von comscore surft der durchschnittliche österreichische Internetnutzer 14,1 Stunden pro Woche im World Wide Web - das entspricht knapp 2 Stunden täglich.
Viele Fernsehgerätehersteller verfolgen einen besonderen Ansatz: bevor die Zuseher tatsächlich ihren Platz vor dem Fernseher verlassen um an ihrem PC im Internet zu surfen, soll das Internet über ihren Fernseher verfügbar sein. Die Idee ist als Smart TV bekannt und bislang noch in sehr wenigen Fernsehgeräten zu finden. Allerdings haben Google, Microsoft, Yahoo und Samsung bereits mehrere Projekte in diese Richtung angekündigt. “Ob dem Fernsehen die Aufgabe der Programmgestaltung für sein Publikum bleiben wird? Wer weiß?”, ist sich Wolfgang Scheida unsicher.
Auch die Entwicklung neuer flacher Geräte, die mittlerweile in Größen verfügbar sind, von denen man vor Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hätte, schreitet eifrig voran. Dabei werden derzeit vor allem der LED-Technologie die besten Karten eingeräumt - diese soll im Vergleich zu Plasma- und LCD-Geräten einen deutlich geringeren Stromverbrauch und ein hervorragendes Bild liefern. Und auch die leidige Frage der 3D-Fernseher ist noch lange nicht geklärt. Aber auch hier wird, wie die Geschichte des Fernsehens uns bislang gezeigt hat, sich der richtige Weg noch weisen.
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