Online-Werbung

Facebook gibt zu neuen Werbeformen Auskunft

Knapp 22 Dollar war die Aktie des Online-Netzwerkes Facebook am Montag wert. Zweifel an Zuwächsen bei den Werbeeinnahmen hatten dem Papier, das mit einem Ausgabepreis von 38 Dollar im Mai an die Börse kam, in den vergangenen Monaten immer wieder herbe Verluste beschert. Nun will Facebook Boden gut machen. In den vergangenen Monaten wurden neue Werbemethoden

, die auch spezifisch auf bestimmte Nutzer zugeschnittene Werbeeinschaltungen beinhalten, etwa Facebook Exchange, bei dem Werbungen mit dem Verhalten des Nutzers im Web verknüpft werden. Datenschutzbedenken seiner Nutzer begegnete Facebook am Sonntag mit einemBlog-Postingaus der unternehmenseigenen Datenschutzabteilung.

Der Austausch zwischen Werbekunden und Facebook gehe dabei ausschließlich über dem Browser zugewiesene ID-Nummern vonstatten, heißt es dort. Weitere persönliche Informationen würden nicht übermittelt. Darüber würden die Einschaltung mit einem "X" gekennzeichent. Facebook-Nutzer könnten sich von solchen Werbeformen auch abmelden ("Opt out"). Dass dies jedoch nur auf den Plattformen der Drittanbieter möglich ist, die den Abgleich vornehmen, wird in dem Posting nicht explizit erwähnt.

Datenabgleich
Daneben will Facebook auch Kundendaten aus dem stationären Handel, wie etwa E-Mail-Adressen oder Telefonnummern, mit Facebook-Daten abgleichen. So könne etwa ein Schuhgeschäft, Kunden, über deren Daten es verfügt, über Facebook spezielle Angebote unterbreiten, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Auch das Kaufverhalten seiner Nutzer im stationären Handel will das Online-Netzwerk auf diese Weise untersuchen. Dazu hat sich Facebook mit dem US-Datamining-Spezialisten Datalogix zusammengetan, der Verkäufe im Handel Werbeeinschaltungen auf Facebook abgleichen soll. Tatsächliche Kundendaten würden dazu gar nicht übermittelt, heißt seitens Facebook. Lediglich Hashwerte der vom Handel übermittelten Kundendaten und der Facebook-Nutzerdaten würden bei solchen Erhebungen und Werbeformen abgeglichen.

"Clicks nicht alles"
Facebook-Manager Brad Smallwood präsentierte im Vorfeld einer Branchenkonferenz in New York am Montag in einem Posting erste Ergebnisse einer solchen Untersuchung. Clicks seien nicht alles, meinte Smallwood: 99 Prozent der aus den Anzeigen resultierenden Käufe im stationären Handel seien von Leuten getätigt worden, die die Werbung auf Facebook zwar gesehen, aber nicht angeklickt hätten.

Mehr zum Thema

  • Facebook kündigt Werbeoffensive an
  • Facebook: US-Datenschutz verletzt Redefreiheit
  • Facebook löscht massenhaft Fake-Accounts

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare