Hausdurchsuchungen bei Google in Madrid
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Wegen des Verdachts auf Steuerbetrug sind die Büros des US-Internetkonzerns Google in Madrid am Donnerstag durchsucht worden. Das verlautete aus Ermittlerkreisen in der spanischen Hauptstadt. Google erklärte, es halte sich an die Steuergesetzgebung in jedem Land, in dem das Unternehmen tätig sei. Google arbeite mit den Behörden zusammen. Erst vor einem Monat waren die Büros von Google wegen Verdachts auf Steuerbetrug in Paris durchsucht worden. Der französische Fiskus liegt schon seit Jahren mit dem Internetgiganten über Kreuz und verlangt offenbar eine Steuernachzahlung von 1,6 Mrd. Euro.
Großbritannien und Google einigten sich im Jänner auf eine Steuernachzahlung in Höhe von umgerechnet 170 Mio. Euro. Der italienische Fiskus verlangt von Google Nachzahlungen in Höhe von mehr als 200 Mio. Euro. Google und anderen großen US-Internetkonzernen wie Amazon oder Facebook werden immer wieder Steuervermeidungspraktiken vorgeworfen. Sie wählen als Hauptsitz zum Beispiel Länder, in denen die Besteuerung sehr niedrig ist. So hat Google seinen Europasitz in Irland, wo Unternehmensgewinne nur mit 12,5 Prozent besteuert werden. Die Konzerne beteuern, es handle sich dabei um legale Methoden der sogenannten Steueroptimierung. Behörden verdächtigen die Konzerne aber, über komplizierte Finanzströme ihre Gewinne in Ländern mit höheren Steuern künstlich kleinzurechnen.
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