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Snowden fordert Einschränkung des Datenmissbrauchs

„Wenn man sagt, die Privatsphäre ist mir egal, ich habe nichts zu verbergen - dann ist das wie wenn man sagt, die Redefreiheit ist mir egal, ich habe nichts zu sagen“, erklärte der 32-Jährige am Montag auf der Internet-Konferenz re:publica in Berlin. Snowden, der in Exil in Russland lebt, wurde live zugeschaltet. Der Ex-Geheimdienstler warnte vor einem Missbrauch der Daten durch Unternehmen und Regierungen, zudem konzentriere sich die Macht auf immer weniger Konzerne.

Nach Ansicht von Snowden befindet sich die Gesellschaft an einem wichtigen Punkt: „Wir stehen an der Weggabelung.“ Noch gebe es die Möglichkeit, die Richtung zu bestimmen. „Man kann der Informationstechnik nicht entkommen, aber wir können sie kontrollieren und einschränken, dafür ist noch genug Zeit.“ Snowden, der für den US-Abhördienst NSA gearbeitet hatte, machte 2013 geheime Dokumente öffentlich, die eine ausufernde Überwachung enthüllten. Er habe in über 21 Ländern um Asyl gebeten, darunter auch in Deutschland, betonte er erneut. Der Whistleblower fordert, dass ihm in den USA ein fairer Prozess gemacht wird, was seiner Ansicht nach bei aktueller Rechtslage bei einem Verfahren hinter verschlossenen Türen nicht möglich wäre.

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