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App-Test

"Le Bon Mot": Französisch lernen per App

Ob Vokabeltrainer, Grammatikhilfe oder interaktives Wörterbuch - die App-Stores von Google und Apple zählen bereits Dutzende Apps, die Nutzern beim Erlernen von Fremdsprachen behilflich sein sollen. Auch das Wiener Sprachinstitut „Le Bon Mot“ ist diesem Trend gefolgt und publizierte vor kurzem die App „Französisch Lernen“, die sowohl Nutzern ohne jegliche Französisch-Vorkenntnisse als auch etwas erfahreneren Interessenten beim weiteren Erlernen der weltweit immerhin am neunthäufigst gesprochenen Sprache unterstützen soll. Die Applikation wurde mit Unterstützung von Sprachwissenschaftlern der renommierten Pariser La-Sorbonne-Universität entwickelt.

Das Konzept

Im Fokus der App stehen klar interaktive Elemente sowie die Möglichkeit, sich zumindest einige Sprachkenntnisse intuitiv anzueignen. Beim Öffnen der App erwartet den User eine charmante Begrüßung durch französische Chansons. Diese erstrecken sich im Übrigen durch die gesamte App, können jedoch auf Wunsch in den Einstellungen auch deaktiviert werden.

Unscharfe Grafiken

Nach der netten Begrüßung wird der User allerdings auch bereits mit zwei etwas unangenehmen Eigenschaften der Software konfrontiert. Trotz Ankündigung in der iTunes-Beschreibung und auf der Herstellerwebsite, dass die App nun speziell für Tablets optimiert wurde, erscheinen vordergründig sowohl die Schriften als auch der Hintergrund in zu niedriger Auflösung, die bei längerer Nutzung durchaus negativ auffällt. Auf dem Retina-Display des iPad Air wirkten daher auch die angekündigten hochauflösenden Bilder unscharf.
Ein weiterer, jedoch weitaus kleinerer Minuspunkt ist zudem, dass die App nur im Hochformat funktioniert und (leider) kein Querformat unterstützt.

Ausgezeichneter Inhalt

Inhaltlich hat die Gratis-App jedoch so einiges zu bieten. Nach dem Start erfolgt die Auswahl des Sprachniveaus, das vom Schwierigkeitsgrad „Anfänger“ (A1) bis hin zu „Fortgeschritten“ (B2) reicht und nach den europäischen Sprachniveaus gegliedert ist.
Die Kapitel wurden jeweils mit Sorgfalt ausgewählt und ausgearbeitet. Sie beinhalten interessante Dossiers, die sich an den jeweils angegebenen Sprachniveaus orientieren.

Systematisches Erlernen der Dossiers

Jedes Kapitel ist gegliedert in drei Bereiche: Vokabeltraining, Grammaire (Grammatik), sowie einem abschließenden Test.

In der ersten Sektion erwarten den Nutzer Vokabeln, die in vollständige Sätze verpackt sind. Ober dem jeweiligen Bild befindet sich der französische Originalsatz, darunter die deutsche Übersetzung. Parallel dazu hört man den französischen Satz als Sprachausgabe.

In der Grammatiksektion wird die jeweilige linguistische Regel kurz erklärt, danach folgen ausführliche Beispiele und zuletzt etwaige Ausnahmen.

Nach erfolgreichem Absolvieren kann sich der User schließlich dem „Test“ stellen, der durch seine Vielfalt an Fragemodi wie etwa Multiple-Choice oder Drag-und-Drop auch arriviertere Französischlernende anspricht.

Fazit

Alles in allem bietet die App eine sehr gute Möglichkeit, um sich in die französische Sprache zu vertiefen, Spaßfaktor inklusive. Um „la langue Française“ (die französische Sprache) im Alleingang zu erlernen, reicht die App dennoch verständlicherweise nicht aus. Allerdings bietet sie eine empfehlenswerte Ergänzung für nahezu alle Sprachniveaus. Zum Beispiel könnte die App in iPad-Klassen in herkömmliche Französischstunden eingebaut werden.

„Le Bon Mot“ ist gratis erhältlich für Android, iOS und Kindle Fire. Die Basis-Version beinhaltet einige kostenfreie Dossiers pro Niveau, möchte man jedoch alle Kapitel behandeln, muss man die Vollversionen via App-In-Kauf zu je 3,59€ pro Niveau erwerben.

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Martin Krachler

... ist ein technikbegeisterter Digital Native mit besonderem Hang zu Apps. Motto: "Erst coole Apps machen ein Handy zum Smartphone". Privat ist er außerdem begeisterter Musiker, spielt gerne Volleyball und debattiert öfters mit Freunden und Bekannten über Technik-Themen.

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