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Technik

Satelliten für schnelles Internet in Entwicklungsländern

Rund 150 Schwellen- und Entwicklungsländer mit schlechter Internetanbindung sind nach jahrelanger Wartezeit einem schnelleren Anschluss ans Netz näher gekommen. Eine Sojus-Rakete brachte in der Nacht zum Freitag erfolgreich vier weitere Satelliten für das sogenannte O3b-System ins All. Die Basis-Konstellation sei damit komplett und einsatzbereit, teilten die Betreiber am Weltraumbahnhof im südamerikanischen Französisch-Guayana mit.

Das neue O3b-Satelliten-Netzwerk soll unter anderem in Staaten in Afrika, Südostasien und Lateinamerika schnelle und günstige Onlineverbindungen ermöglichen. Es könne theoretisch drei Milliarden Menschen erreichen, die bislang keinen Breitband-Zugang haben, hieß es.

Hinter dem Projekt steht die britische Firma O3b Networks, die zur europäischen Satellitenbetreiber-Gruppe SES gehört. An der Finanzierung des Projektes sind auch der Internetriese Google und die britische Bank HSBC beteiligt. Die ersten vier O3b-Satelliten waren bereits im Juni vergangenen Jahres ins All gebracht worden. Sie wiegen je 700 Kilogramm und wurden vom französisch-italienischen Raumfahrtunternehmen Thales Alenia Space gebaut.

Die russische Trägerrakete Sojus hat mittlerweile acht erfolgreiche Starts von Kourou aus hinter sich. Sie gilt als zuverlässiges Transportmittel, mit dem mittelschwere Lasten kostengünstiger als mit der großen europäischen Ariane-Rakete ins All gebracht werden können. Ein dritter Satellitenstart für das O3b-Netzwerk ist für das erste Quartal 2015 geplant.

Google experimentiert in seinem „Project Loon“ bereits mit großen Ballons, die Antennen für eine bessere Internetversorgung in entlegenen Gegenden tragen sollen. Neben Google will auch Facebook Entwicklungs- und Schwellenländer besser ans Internet anschließen. Das Online-Netzwerk entwickelt ein System aus Satelliten und Drohnen, die für Internet-Zugänge per Funk sorgen sollen.

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