Auch Hotels sollen von Roombonus profitieren
Auch Hotels sollen von Roombonus profitieren
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Hotellerie

Wiener Start-up Roombonus will Booking.com angreifen

Immer mehr Hotelzimmer werden heutzutage nicht bei den Hotels direkt, sondern über Online-Buchungsplattformen wie Booking.com oder HRS gebucht. Das ist vielen Hotels ein Dorn im Auge, da diese Plattformen in der Regel eine hohe Provision verlangen. Zwölf Prozent des Zimmerpreises und noch mehr sind üblich. Das österreichische Start-up Roombonus will dieses System nun durchbrechen, indem es eine neue Plattform bietet, die von den Hotels eine Fixprovision verlangt.

Boni für Kunden

Auch die Kunden sollen profitieren: Hotelgäste suchen im Internet nach ihrem Wunschhotel über die bekannten Plattformen und merken sich den günstigsten Zimmerpreis. Anschließend fragen die Kunden über Roombonus bei dem gewünschten Hotel an, nennen dabei den Bestpreis und wo sie diesen gefunden haben. Die Hotels reagieren dann darauf und machen dem Kunden ein Angebot plus ein zusätzliches Extra.

Dieses Extra kann etwa eine Flasche Sekt, ein kostenloses Abendessen, oder eine Leistung wie beispielsweise eine Massage sein. Bleibt ein Gast länger oder bucht er eine höhere Zimmerkategorie, können auch mehrere Extras spendiert werden. „Je mehr man gibt, desto mehr bekommt man natürlich auch zurück“, erklärt Roombonus-CEO Rainer Schuster. Bei den Provisionen, die die Hotels an Roombonus bezahlen, gibt es zwei Möglichkeiten: Beim Freemium-Modell bezahlt das Hotel einen Fixbetrag von neun Euro pro Buchung. Vertragspartner bezahlen einen Euro pro Zimmer und Monat. Ist ein Hotel noch kein Partner von Roombonus, wird die Anfrage des Kunden trotzdem weitergeleitet und kann angenommen werden.

Durch die geringere Provision im Vergleich zu anderen Buchungsportalen können die Hotels trotz der angebotenen Boni Geld sparen. Je nach Gesamtpreis sind bis zu mehrere Hundert Euro pro Buchung möglich, wie Roombonus vorrechnet.

Firmenhintergrund

Ausgangspunkt des Unternehmens war eine Studie, die Schuster an der TU Wien im Jahr 2013 durchgeführt hat. Dabei wurde die Problematik untersucht, dass viele Hoteliers aufgrund strenger Verträge zu hohe Kommissionen an Buchungsplattformen bezahlen und zum Zeitpunkt der Buchung keinerlei direkten Kontakt zu dem Kunden haben. Letzteres soll bei Roombonus optimiert werden: Der Hotelbetreiber steht von Anfang an in direktem Kontakt mit dem Gast.

Ende 2015 ging eine geschlossene Beta-Version von Roombonus online, am Montag startet nun eine offene Beta-Phase. Offiziell starten will man im deutschsprachigen Raum im Sommer.

Zukunftspläne

250 Hotels will Roombonus bis dahin im Programm haben. Dazu fährt ein Mitarbeiter derzeit durch Österreich und stellt das Modell in Beherbergungsbetrieben in allen Bundesländern vor. 2017 sollen internationale Märkte folgen. Auch eine App ist in Arbeit, starten werde die Anwendung für Smartphones und Tablets noch im zweiten Quartal 2016.

Roombonus arbeitet eng mit der TU Wien zusammen und will die eigenen Erfahrungen in die Forschung einfließen lassen. Das Start-up hat sein Büro in Wien und beschäftigt derzeit zehn Mitarbeiter. Dank verschiedener Förderungen sei man bereits bis Ende 2017 durchfinanziert.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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