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Lithium-freie Natrium-Batterien gehen in die Massenproduktion

Die erste US-Massenfertigung von Natrium-Ionen-Batteriezellen, die ohne Lithium auskommen, ist gestartet. Die Produktionsanlage des Unternehmens Natron Energy ist auf dem amerikanischen Kontinent die erste ihrer Art, wie es in einer Pressemitteilung heißt. In Natrium-Batterien stecken zahlreiche Hoffnungen, wenn es um die Zukunft von Akkus geht. Sie haben aber auch Nachteile.

Die neuartigen Batterien, die Natron Energy herstellt, richten sich zunächst in erster Linie an Energieversorger und Betreiber von Rechenzentren. Die ersten Natrium-Akkus dienen zum Speichern von Reserve- beziehungsweise Notstrom oder als Zwischenspeicher bei erneuerbaren Energiequellen.

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Natrium ist überall vorhanden

Vorteilhaft an Natrium-Batterien ist, dass sie sich deutlich schneller aufladen lassen als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. Natron Energy spricht von einem 10-mal schnelleren Ladevorgang. Außerdem haben Natrium-Akkus eine wesentlich längere Lebensdauer. Mehr als 50.000 Zyklen sollen die Batterien von Natron Energy überstehen.

Batteriezellen, in denen Natrium-Ionen zwischen Plus- und Minuspol fließen, haben den großen Vorteil, dass Natrium überall auf der Welt vorkommt und sehr einfach zu gewinnen ist. Bei Lithium ist dies bekanntlich nicht der Fall, was den Preis in die Höhe treibt und Ausbeutung an Natur und Mensch zur Folge hat.

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Ob Natrium-Batterien auch effizient in Elektroautos oder anderen Geräten eingesetzt werden können, hängt hauptsächlich von der weiteren Entwicklung ab. Denn der große Nachteil dieser Akkus ist, dass sie als schwer gelten und eine niedrigere Energiedichte aufweisen.

Schwerer, aber deutlich günstiger

CATL, der weltweit größte Hersteller von E-Auto-Batterien kommt bei seinen Natrium-Ionen-Akkus auf eine Energiedichte von 160 Wattstunden pro Kilogramm Gewicht. Zum Vergleich: Bei Lithium-Ionen-Akkus beträgt sie bis zu 265 Wh/kg.

Das bedeutet, dass Elektroautos mit Natrium-Batterien entweder schwerer und größer werden, um dieselbe Reichweite wie Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Akkus aufzuweisen oder bei gleicher Größe weniger Reichweite haben.

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Die niedrigere Reichweite könnte möglicherweise in Kauf genommen werden, wenn man sich die Produktionskosten von Natrium-Batterien ansieht. Die Herstellung solcher Batterien ist nämlich wesentlich günstiger als bei aktuellen Lithium-Ionen-Akkus.

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