
Navy-Marine Expeditionary Ship Interdiction System (NMESIS)
USA stationieren Antischiff-Raketenstarter nahe Taiwan
Das US Marine Corps hat im Rahmen der Großübung Balikatan ’25 erstmals ihr Navy-Marine Expeditionary Ship Interdiction System (NMESIS) in der Luzon-Straße zwischen Taiwan und den Philippinen stationiert. Dieses ist mit Seezielflugkörper vom Typ Naval Strike Missiles (NSM) bestückt.
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Der Schritt ist deswegen bemerkenswert, weil US-amerikanische landgestützte Marschflugkörper noch nie so nah zum chinesischen Festland stationiert worden sind. Konkret werden die NMESIS-Systeme auf die nördliche Hauptinsel Luzon und die Batanes-Inseln gebracht, die zentral in der Luzon-Straße liegen.

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Die Luzon-Straße ist etwa 350 Kilometer breit und zählt zu den am stärksten überwachten Seewegen weltweit. In einem möglichen Angriff Chinas auf die laut chinesischer Meinung abtrünnige Provinz Taiwan dürfte die Meerenge ein Hauptschauplatz von Gefechten sein. Sollten US-Streitkräfte Taiwan zu Hilfe eilen, ist es auch für sie der wichtigste Zugang zum Südchinesischen Meer.
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NMESIS
NMESIS ist ein landgestütztes Anti-Schiffs-Raketensystem, um feindliche Schiffe aus küstennahen Gebieten und von Inseln aus bekämpfen zu können. Die Marschflugkörper sind dabei auf einem Joint Light Tactical Vehicle (JLTV) montiert. Dieses kann sich autonom auch auf schwierigem Terrain fortbewegen. Das System ermöglicht es kleinen, mobilen Einheiten präzise Schläge gegen Seeziele aus großer Entfernung durchzuführen.
Die Steuerung und das Abfeuern der Raketen erfolgen durch Marines, während das Fahrzeug selbst autonom bewegt werden kann. NSM-Raketen können Radaren und Flugabwehrsystemen entgehen, indem sie in niedriger Flughöhe unterwegs sind. Das Design stammt vom norwegischen Rüstungskonzern Kongsberg Defence, das jetzt in Zusammenarbeit mit Raytheon für die USA produziert wird.
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Balikatan ’25
An der jährlichen US-philippinischen Militärübung werden etwa 14.000 Soldaten aus den USA und den Philippinen sowie kleinere Kontingente aus Australien und erstmals Japan teilnehmen. Geplant sind unter anderem Live-Feuer- und Versenkungsübungen, wobei die NSM-Starts simuliert werden.
Die Übung ist bis 9. Mai geplant. Sie findet im Umfeld zunehmender Spannungen in der Region statt. China hat seine militärischen Aktivitäten rund um Taiwan zuletzt verstärkt. Ob das wirklich auf einen bevorstehenden Angriff hindeutet, oder nur Demonstration von Stärke ist, ist allerdings unklar.
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