Xiaomi-Megafabrik kann alle 76 Sekunden ein E-Auto produzieren

Xiaomi-Megafabrik kann alle 76 Sekunden ein E-Auto produzieren

© Xiaomi / Screenshot

Produkte

Xiaomi-Megafabrik kann alle 76 Sekunden ein E-Auto produzieren

Mehr als 75.000 Stück des ersten Xiaomi-Elektroautos wurden bereits vorbestellt. Diese Bestellliste will Xiaomi noch dieses Jahr abarbeiten und insgesamt mehr als 100.000 Fahrzeuge produzieren. Möglich machen soll das die neue Autofabrik von Xiaomi.

In dem Werk seien die einzelnen Schritte höchstmöglich automatisiert, rühmt sich der chinesische Technologiekonzern. Mehr als 700 Roboter seien dort beschäftigt, das Grundgerüst des Elektroautos werde zu 100 Prozent von den Robotern gebaut.

➤ Mehr lesen: Tesla kündigt mysteriöse günstige E-Autos an, Aktie steigt

"Die Montage der 4 Türen, der Motorhaube, der Kofferraumabdeckung und der Kotflügel wird von 36 Robotern übernommen", schreibt Xiaomi-CEO Lei Jun in einem Posting auf X. In dem angehängten Video ist zu sehen, wie die Roboter vollständig autonom und automatisiert die genannten Komponenten montieren.

Riesige Druckgussmaschine

Herzstück des Werks ist die riesige Druckgussmaschine 9100T, die Xiaomi als HyperCast oder HyperPress bezeichnet. Dort wird der Unterbau des Fahrzeuges in einem selbstentwickelten Druckgussverfahren hergestellt. Dadurch besteht die hintere Bodengruppe aus einem einzigen Teil und ersetzt dadurch 72 Einzelteile.

Allein durch das Druckgussverfahren bei diesem Teil könne man die Anzahl der Schweißnähte um 840 reduzieren, so Xiaomi. Das reduziere die Komplexität und ermögliche schnellere Produktionsprozesse. Alle 76 Sekunden soll in der Xiaomi-Fabrik in der Nähe von Peking ein Elektroauto vom Band laufen. Theoretisch wären das rund 47 Stück in der Stunde.

➤ Mehr lesen: Das neue E-Auto von Xiaomi geht weg wie warme Semmeln

Tesla fährt Druckgussverfahren zurück

Vorteil an dem Druckgussverfahren ist, dass Fahrzeuge dadurch leichter, robuster und langlebiger werden. Der Nachteil ist, dass das Auto deutlich schwerer zu reparieren ist. Wird ein solches Teil durch einen Unfall beschädigt, ist der Tausch der großen Komponenten wesentlich aufwendiger.

Tesla setzt bei der Produktion seiner Elektroautos ebenso auf ein solches Druckgussverfahren. Der US-Autobauer hatte bislang den Plan verfolgt, den Unterboden seiner Fahrzeuge aus einem einzigen Teil per Druckguss herzustellen. Dieses Ziel hat Tesla laut Reuters erst vor wenigen Tagen aufgegeben. Angeblich will Tesla beim bewährten Verfahren bleiben, bei dem der Unterboden in 3 Teilen hergestellt wird.

➤ Mehr lesen: Gebrauchter Tesla um 10.400 Euro im Reichweitentest

Automatisierung kein Garant für hohen Output

Auch Tesla setzte bei der Produktion des Model 3 auf höchstmögliche Automatisierung und erhoffte sich dadurch einen gesteigerten Output. Dieser Ansatz ging aber ordentlich nach hinten los, wie Elon Musk in einem Interview zugegeben hat.

Die übertriebene Automatisierung habe folgenschwere Produktionsprobleme verursacht, so Musk. Am Ende musste Tesla zurückrudern und den Grad der Automatisierung senken. Für Xiaomi bleibt zu hoffen, dass das chinesische Unternehmen den Fehler von Tesla nicht wiederholt.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare