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Diese Apps haben uns 2022 überzeugt

Auch das Jahr 2022 hat wieder viele Veränderung auf dem App-Markt gebracht. Während so manche Anwendung und ihr dazugehöriger Dienst vor allem von der Unfähigkeit anderer profitieren konnte, gab es auch einige Neulinge, die mit neuen Konzepten einen oft als gesättigt bezeichneten Markt erobern konnten. Auch das ein oder andere Update brachte zudem Schwung in das App-Jahr 2022.

Wir stellen euch diese Top-Apps aus 2022 vor:

  • BeReal: iOS und Android
  • Mastodon: iOS und Android
  • Vegan Cheffrey: iOS und Android
  • Simple Vegan: iOS
  • Structured: iOS

BeReal

Facebook, Instagram, TikTok, Snapchat, Twitter. Die Liste der etablierten sozialen Netzwerke ist lange. Hunderte Millionen Nutzer*innen weltweit verteilen sich über diese Platzhirsche. Dass es darüber hinaus keine neuen sozialen Netzwerke braucht, weil vermeintlich alle Bedürfnisse der Nutzer*innen abgedeckt sind, hört man deswegen immer wieder. Umso bemerkenswerter ist es deshalb, was BeReal geschafft hat. Die dieses Jahr erstmalig erschienene App stammt nicht nur aus Europa, genauer gesagt aus Frankreich, sie konnte auch mit einem vollkommen neuen Konzept aufwarten.

Ein Konzept, das augenscheinlich die Bedürfnisse vieler Nutzer*innen abzudecken scheint. Während viele gehypte Apps schnell kommen und genauso schnell wieder gehen, konnte sich BeReal halten und sogar einer billigen Kopie von TikTok vorläufig standhalten. BeReal setzt auf möglichst ungestellte Momente, die wir nach Aufforderung festhalten müssen.

Einmal pro Tag sendet uns die App eine Benachrichtigung, auf die wir mit einem Foto reagieren können. Für die Aufnahme des Fotos haben wir nur ein paar Minuten Zeit. Aufgenommen werden Front- und Rückkamera gleichzeitig.

Der Clou ist nicht nur eine begrenzte Möglichkeit zum Faken der Aufnahmen, wir können die Posts von Freund*innen und Fremden aus aller Welt nur sehen, wenn wir am jeweiligen Tag auch unsere eigenen Aufnahmen gepostet haben. Ohne Partizipation können wir also keine anderen Inhalte sehen. Ein Sketch bei Saturday Night Live mit BeReal-Erwähnung sowie die Auszeichnung durch Apple zur Apps des Jahres beweisen, dass BeReal sich bereits über den Hype hinweg etabliert hat.

BeReal ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Mastodon

Der Name Mastodon ist in diesem Jahr besonders oft gefallen. Wer meint, die App sei aufgrund ihrer Neuheit bemerkenswert, täuscht sich aber. Mastodon ist bereits seit 2016 am Start und hat über die Jahre einige Entwicklungsstufen genommen, war aber im Kern schon lange der Öffentlichkeit frei zugänglich. Erst die drohende Aussicht einer Übernahme von Twitter durch Elon Musk, so wie spätere Nachrichten zum Hickhack rund um den Verkauf, trieben Mastodon erstmalig so richtig ins Rampenlicht.

Beim Namen Mastodon handelt sich aber nicht nur um eine einfache App, sondern um einen ganzen Komplex an quelloffener Software, der uns als Twitter-Alternative dienen soll. Der Vorteil liegt auf der Hand: Statt eines zentralen Servers im Besitz einer Entität, kann theoretisch jede*r bei Mastodon eine eigene Instanz gründen und partizipieren. Die verschiedenen Instanzen kommunizieren dann untereinander und ermöglichen so den Austausch über Server- bzw. Instanz-Grenzen hinweg.

Auch die Mastodon-App spielt beim vermeintlichen Umstieg natürlich eine große Rolle. So sehr es sich hier auch um eine Twitter-Alternative handelt, gibt es doch einige Unterschiede. Die offizielle App soll hier eine möglichst ähnliche Erfahrung bieten. Wer die App das erst mal startet, erkennt sofort die Ähnlichkeiten mit dem blauen Vogel. Liken, Antworten und Reposten sind vorhanden, auch eine Timeline gibt es. Was es aber etwa nicht gibt, ist eine vollwertige Suche.

Zwar können Nutzernamen und Hashtags gesucht werden, eine Volltext-Suche ist aber nicht möglich. Ob Mastodon in Zukunft noch eine größere Rolle spielen wird, ist heute noch unklar. Während vor allem das erratische Verhalten von Elon Musk und Twitter regelmäßig die Nutzer*innenzahlen durch die Decke schießen lässt, gibt es noch einen beträchtlichen Teil des Twitter-Stammklientels, der bisher keine Anstalten macht, sich Mastodon überhaupt nur anzuschauen. Ein Umstand, der sich möglicherweise erst durch weitere (Fehl)Entscheidungen seitens Twitter ändern wird.

Mastodon ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Vegan Cheffrey

Vegane Ernährung hat sich in den letzten Jahren immer stärker in die Mitte der Gesellschaft gedrängt. Die Gründe für den tierlosen Lebensstil sind dabei vielschichtig. Neben der Ablehnung von Schlachtungen und dem Leid durch Massentierhaltung ist auch der Umweltaspekt für viele ausschlaggebend.

Apps wie Vegan Cheffrey sind Beweis dafür und tragen gleichzeitig dazu bei. Vegan Cheffrey ist Anfang dieses Jahrs in den App Stores gestartet und bezeichnet sich als erste vegane Kochapp im deutschsprachigen Raum. Die App versteht sich dabei aber nicht nur als hingeklatschte Sammlung von Rezepten.

Stattdessen bekommen wir eine übersichtliche Koch-App mit umfangreich beschriebenen Rezepten, Einkaufslisten und coolen Features. Die verfügbaren Rezepte werden optisch ansprechend in einem Dashboard präsentiert, das einen Überblick über die vielen verschiedenen Kategorien bietet. „Einfache Rezepte“, „Pizza und Pasta“, „Bowls“ oder „Frühstück“ sind hier nur ein paar dieser Kategorien. Jedes Rezept-Bild ist mit einem Plus-Symbol ausgestattet, welches uns die direkte Einbindung in unseren Wochenplan erlaubt.

Durch Tippen auf das Rezept erhalten wir alle wichtigen Informationen zum Gericht. Was mir an Vegan Cheffrey gefällt sind aber nicht nur die ständig neuen Rezepte, die allesamt Fleisch und Co. vergessen machen. Auch die durchdachten Features machen die App zu einem Spaß. Besonders cool ist der Handsfree-Modus, der durch berührungslose Gesten das Blättern durch die Rezeptanleitung erlaubt.

Vegan Cheffrey ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Simple Vegan

Nicht für alle ist die Umstellung auf eine vegane Lebensweise so leicht getan. Während manche vom einen Tag auf den anderen den Ernährungsstil wechseln, benötigen andere etwas Hilfe, um erfolgreich zum pflanzlichen Ernährungsstil zu wechseln. Simple Vegan möchte uns hier unter die Arme greifen. Bei der aus Österreich stammenden App handelt es sich nicht nur um eine einfache Kochbuch-App.

Stattdessen kümmert man sich hier um alle Facetten einer Ernährungsumstellung und begleitet uns durch die vielen Fragen und Neuheiten, die mit dem neuen Ernährungsstil einhergehen. Bereits beim ersten Start der App werden wir an die Hand genommen. Über ein paar Fragen ermittelt die App, wo wir gerade stehen und was unsere Ziele sind. Ob wir bereits vegan leben oder den Schritt machen wollen, die App hat für alle Lebenslagen einen Ansatz. Für Neulinge bietet Simple Vegan einen Reiter mit umfangreichen Guides, die viele Fragen beantworten, die gerade zu Beginn entstehen.

Darunter finden sich unter anderem die Vorteile von Veganismus oder wie wir Zutaten und Vitamine gezielt ersetzen. Neben den Guides sind es dann noch die Rezepte, die uns beim Umstieg helfen sollen. Hier finden wir alle erdenklichen Kategorien, ausgestattet mit Dutzenden Rezepten. Haben wir beim Stöbern interessante Gerichte gefunden, können wir benötigte Zutaten automatisch zu unserer Einkaufsliste hinzufügen lassen.

Außerdem empfiehlt uns die App immer wieder neue Gerichte, um ständige und vor allem ungewollte Wiederholungen zu vermeiden. Möchten wir neben der Umstellung auch gleich noch etwas für unsere Gesundheit tun, bietet Simple Vegan auch eigene Ernährungspläne an. Anhand unserer Körpermaße errechnet die App unseren täglichen Kalorienbedarf und schlägt dazu passende Rezepte vor, die uns dann etwa bei der Gewichtsreduktion unterstützen.

Simple Vegan ist kostenlos für iOS erhältlich. Der vollständige Funktionsumfang ist mit einem Abonnement ab 2 Euro pro Monat verfügbar.

Structured

Die App Structured gibt es zwar bereits länger als zwölf Monate, die besondere Funktionsweise der App und ihr kürzlich erschienenes Versionsupdate 3.0 ist aber eine Erwähnung unter den Top-Apps 2022 wert. Structured gehört zur Kategorie der Tagesplaner-Apps, die uns beim Organisieren unserer alltäglichen Abläufe unterstützen sollen. Während mancherorts mit simplen To-Do-Listen oder Notizzetteln gearbeitet wird, nutzt Structured eine besondere visuelle Darstellung.

Der visuelle Tagesplaner setzt auf ein geradliniges Interface, dass uns mithilfe einer übersichtlichen Timeline und optischen Ankern helfen soll, immer die Zeit und ihre Aufgaben im Blick zu behalten. Fokussiert wird dabei vor allem auf die nächsten Stunden, statt die nächsten Tage unnötig in den Fokus zu rücken. Gleichzeitig erhalten wir aber auch einen groben Überblick, wie stark die nächsten Tage ausgelastet sind. Trotz der kompakten Gestaltung kommt aber keine Information zu kurz.

Neue Termine und Aufgaben lassen sich direkt über das Plus-Symbol anlegen. Jeder Eintrag kann dann mit einer Vielzahl an Zusatzinformationen angereichert werden. Möchten wir einzelne Aufgaben noch weiter aufteilen, lassen sich auch Unteraufgaben und Checklisten integrieren, die das Aufteilen von umfangreichen Elementen erleichtern. Da vor allem die optische Komponente bei Structured eine große Rolle spielt, haben wir hier sehr viele Anpassungsmöglichkeiten.

Wir können mit verschiedensten Farben und Icons arbeiten, um eine optische Zuteilung zu ermöglichen. Außerdem erlauben die integrierten Widgets den ständigen Blick auf den Tagesverlauf, ohne die App öffnen zu müssen. Structured ermöglicht das kostenlose Testen, für den vollständigen Funktionsumfang ist aber ein Abonnement um 1,99 Euro pro Monat vonnöten. Auch eine Einmalzahlung von 35,99 Euro ist möglich.

Structured ist kostenlos für iOS erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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