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Besser als Google Kalender: 4 visuelle Tagesplaner für iOS und Android

Während Tagesplanung das ganze Jahr über für die meisten Menschen zum Leben dazugehört, verlangt gerade die Weihnachtszeit bei vielen eine Extraportion Planung. Geschenke, Einkäufe und das Planen der Festivitäten überfüllen den Kalender.

Um dann nicht die Übersicht zu verlieren, bieten sich visuelle Tagesplaner an. Statt der klassischen Kalenderdarstellung, bekommen wir eigens entwickelte Konzept geboten, die eine bessere Übersicht über den Tag ermöglichen sollen.

Ich stelle euch diese visuellen Tagesplaner vor:

  • Tiimo: iOS und Android
  • Structured: iOS
  • Sectograph: iOS und Android
  • blocos: iOS und Android

Tiimo

Einer der neueren Anbieter unter den Tagesplanern ist die App Tiimo. Tiimo bezeichnet sich selbst als visuelle Tagesplaner- und Kalender-App und will durch den Fokus auf eine visuelle Komponente beim Tagesablauf unterstützen. Um uns optimal durch jeden einzelnen Tag begleiten zu können, fragt uns Tiimo direkt beim ersten Start nach unserem Aufgaben-Typ. Die App möchte hier wissen, ob wir oft zu späten kommen, unsere Sachen erledigt bekommen und was unser Ziel einer effektiven Tagesplanung ist.

Danach gilt es einen kostenlosen Account anzulegen, um die Anwendung überhaupt nutzen zu können. Wie man es sich von einem visuellen Tagesplaner erhofft, ist dieser relativ schlank aufgebaut. Die 3 Reiter „Jetzt gleich“, „Mein Tag“ und „Ich“ springen uns sofort ins Auge, weitere verschachtelte Unterkategorien gibt es praktischerweise nicht. Möchten wir Aufgaben und Events eintragen, geht dies ganz einfach über das Plus-Symbol. Hier können wir einzelne Termine genauso wie wiederkehrende Routinen hinterlegen.

Haben wir beispielsweise ein morgendliches Ritual, können wir dieses als Checkliste mit täglicher Startzeit und maximaler Dauer festlegen. Ist es dann so weit, zeigt uns Tiimo im Reiter „Jetzt gleich“ die Checkliste inklusive Countdown. Haben wir einen Teil der Liste abgearbeitet, kann dieser direkt abgehakt werden, während uns die Zeitleiste kontinuierlich unseren Fortschritt visualisiert.

Was mir besonders an Tiimo gefällt ist die scrollbare Timeline, die vor allem die nächsten Stunden im Blick behält und den Fokus nicht in die nächsten Tage abdriften lässt. Benachrichtigungen und ein eigenes Widget lassen uns auch dann nicht vergessen, wenn wir die App mal länger nicht geöffnet haben. Während Tiimo eine kostenlose Basisversion zur Verfügung stellt, kostet der volle Funktionsumfang ab 5,99 Euro pro Monat.

Tiimo ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Structured

Die beliebte App Structured feierte erst diese Woche ihren großen Versionssprung 3.0, der mit einigen neuen Features aufwarten konnte. Auch Structured versteht sich als visueller Tagesplaner bzw. Kalender, dessen Fokus vor allem auf die nächsten Stunden und den Tag gerichtet ist. Beim ersten Start der App werden wir zum Einrichten eines Kontos aufgefordert. Nach der Anmeldeaufforderung landen wir im Dashboard. Statt verschiedener Reiter gibt es hier nur eine einzige Ansicht, in der alle Informationen vereint sind.

Der oberste Bildschirm-Abschnitt ist dabei für die Wochenübersicht reserviert, die uns kompakt einen Überblick verschafft. Unter jedem Tag sehen wir dort, visualisiert durch kleine Symbole, was bzw. wie viele Termine uns erwarten. Die Detailansicht bekommen wir durch Tippen auf den jeweiligen Tag in einer scrollbaren Timeline über den Großteil des Bildschirmes dargestellt. Der extrem kompakte, aber gleichzeitig unheimlich informative Aufbau von Structured, macht diese meiner Meinung nach zu einer der besten Apps in diesem Segment.

Trotz der großzügigen Darstellung behalten wir auch bei vollem Terminkalender einen guten Überblick. Structured zeigt uns die jeweiligen Termine kompakt in der Zeitleiste an. Durch Tippen auf einen der Termine können wir uns auch etwaige Details einblenden lassen. Darunter fallen ausführliche Beschreibungen sowie Checklisten, die platzsparend in der Timeline angeführt werden. Gerade für jene, die ihre tägliche Routine eisern einhalten möchten oder solche Routinen verfestigen wollen, ist Structured mehr als nur geeignet.

Wir behalten unseren Tag jederzeit im Blick, ohne an Details sparen zu müssen. Auch das Eintragen von neuen Terminen und Aufgaben ist mit einigen hilfreichen Features garniert. Tippen wir auf das Plus-Symbol, können wir direkt den Titel der nächsten Aufgabe eintippen. Abhängig vom eingegebenen Text, versucht Structured dann gleich ein passendes Symbol zur besseren Visualisierung hinzuzufügen.

Nach der Eingabe des Titels können wir die Zeit, die veranschlagte Dauer, Wiederholungen, Checklisten und eigene Farben für die Aufgabe festlegen. Durch Tippen auf „Aufgabe erstellen“ reiht sich diese dann nahtlos in unsere Zeitleiste. Structured erlaubt das kostenlose Testen des Funktionsumfangs, für das volle Feature-Set muss aber bezahlt werden. 1,99 Euro pro Monat kostet das monatliche Abonnement. Wer lieber nur einmal bezahlt, kann die Vollversion um 35,99 Euro erwerben.

Structured ist kostenlos für iOS erhältlich.

Sectograph

Wer ein besseres Gefühl für die Zeit und ihre Einteilung bekommen möchte, ist bei Sectograph möglicherweise gut aufgehoben. Die App kombiniert die klassische Tagesliste mit einer Art Zifferblatt, auf dem wir die Belegung unseres Tages auf einen Blick einsehen können. Auch Sectograph bedient sich einem relativ simplen Interface, das fast ausschließlich auf einem Bildschirm stattfindet. Im Gegensatz zu vielen anderen Apps in diesem Segment, fällt mir Sectograph direkt beim Start bei einem Punkt besonders positiv auf: Es gibt keinen Account-Zwang.

Stattdessen arbeitet die App ausschließlich lokal, verfrachtet also keinerlei Daten in irgendwelche Clouds. Auch das Zurechtfinden wird den meisten Nutzer*innen relativ leicht fallen. In der oberen Bildschirmhälfte finden wir das Zifferblatt, darunter die Liste mit den heutigen Aufgaben und Terminen. Zu Terminen können beliebig Details hinzufügt werden, die sich jederzeit durch Auswahl der jeweiligen Aufgabe abrufen lassen.

Ebenfalls praktisch ist die Farbauswahl, die uns das visuelle Hervorheben auf dem Zifferblatt ermöglicht. Sämtliche Termine, inklusive ihrer Dauer, werden automatisch auf der Termin-Uhr angezeigt. Je nach Geschmack können wir diese mit einer 12 oder 24 Stunden Darstellung einblenden, um möglichst viele Termine oder den ganzen Tag im Blick behalten zu können. Besonders praktisch an der Uhr-Darstellung von Sectograph ist ihre Eignung für Widgets. Selbst wenn wir nicht in der App sind, sehen wir so zumindest die nächsten 2 Termine in Textform sowie den gesamten Tag auf dem Zifferblatt.

Sectograph ist um 3,49 Euro für iOS und Android erhältlich.

blocos

Zu den wohl ungewöhnlichsten, aber gleichzeitig auch interessantesten visuellen Tagesplanern, gehört blocos. Beim ersten Start wirkt die App eher wie eine Runde „Vier gewinnt“ anstatt ein Planer. Tatsächlich hat man sich bei blocos aber ein besonderes Konzept einfallen lassen, das fast ausschließlich auf visuelle Planung setzt und die Einteilung unserer Zeit mit einfachen Mitteln ermöglicht. Nach der Erstellung einer ersten Aufgabe erklärt die App ihr ungewöhnliches Konzept.

Insgesamt 144 Blöcke pro Tag stehen uns zur Verfügung, die wir befüllen können. Jeder einzelne Block steht für 10 Minuten unseres Tages, die wir einer Aufgabe zuteilen können. Jede Reihe stellt eine ganze Stunde dar. Statt nun direkt in der Aufgabenerstellung eine Zeit oder ein Datum anzugeben, wählen wir einfach die Blöcke zu jenen Zeitpunkten aus, die wir für die Aufgabe vorsehen möchte. Markiert wird durch einzelnes Tippen oder Auswählen kompletter Reihen.

Jede Aufgabe bekommt eine eigene Farbe zugeteilt, die uns bei der Unterscheidung helfen soll. Die Blöcke dominieren das Erscheinungsbild von blocos komplett. Im Dashboard wird fast der gesamte Bildschirm von den Blöcken überzogen. Lediglich ein kleiner Spalt am oberen Bildschirmrand zeigt und die jeweiligen Aufgaben und die zugehörigen Farben. Während Termin-Listen oder ein Überblick für die Zukunft hier nicht vorhanden sind, kann blocos noch mit anderen Features auftrumpfen.

Unter anderem hat die App einen eigenen Pomodoro-Timer integriert, der uns beim fokussierten Abarbeiten unterstützen soll. Auch interessant ist das hauseigene Statistiktool, welches die Erledigung und Nutzung von Blöcken misst und die Verteilung auf wiederkehrenden Aufgaben und Termine darstellt.

Während blocos für die allgemeine Terminplanung mit variablen Aufgaben möglicherweise etwas zu ungewöhnlich und klobig ist, eignet sich die App für wiederkehrende Gewohnheiten und spezielle Ereignisse dank der genauen Zeiteinteilung meiner Meinung nach besonders gut. Die App ist kostenlos, benötigen wir den vollen Funktionsumfang, braucht es aber ein Abonnement. 3,49 Euro werden hier pro Monat fällig. Eine Lifetime-Lizenz schlägt mit 32 Euro zu Buche.

blocos ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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