ORF-TVthek: "Der Trend zu mobil geht weiter"
App der ORF-TVthek ist mit knapp zwei Millionen Downloads die erfolgreichste aller ORF-Apps und wird von jungen Menschen stark genutzt. Die futurezone hat mit ORF-Onlinechef Thomas Prantner über die Rolle von Apps beim Nachrichtenkonsum gesprochen.
futurezone: Welchen Stellenwert haben Apps für die TVthek? Wie viele Aufrufe kommen über welche Apps im Vergleich zum klassischen Browser-Interface?
Thomas Prantner: Die Apps sind mitentscheidend dafür, dass die ORF-TVthek mit 1,42 Millionen Usern pro Monat knapp sieben Jahre nach ihrem Start Österreichs erfolgreichste Videoplattform geworden ist. Die Nutzer der ORF-TVthek wollen zeit- und ortsunabhängig – sei es in der U-Bahn, beim Heurigen oder am See - bei TV-Highlights immer live mit dabei sein. Das können Politik-Pressekonferenzen genauso sein wie spannende Fußballspiele. Die mobile Nutzung der TVthek ist dabei vor allem bei den Jungen sehr hoch. In Summe erfolgen rund 40 Prozent aller Videoabrufe über mobile Endgeräte, Tablets beziehungsweise Apps. Die TVthek-App selbst ist mit fast 1,8 Millionen Downloads die erfolgreichste aller ORF-Apps.
Was wird auf Smartphones und Tablets bzw. mobil am häufigsten abgerufen? Sport, Nachrichten, Unterhaltung?
Grundsätzlich: Alles, was im TV ein Highlight ist, ist es auch online und mobil. Am Smartphone werden gerne aktuelle politische Informationssendungen, Nachrichten und Sportevents abgerufen. Da wollen viele User einfach live dabei sein. Aber auch andere Genres von Comedy oder ORF-Erfolgsserien bis zu Events wie dem Song Contest - werden am Handy stark genutzt.
Wie wichtig ist das Handy beim Medienkonsum in Österreich? Welche Trends sind für die Zukunft absehbar?
Der Trend in Richtung mobil geht ganz massiv weiter – das Mediennutzungsverhalten wird sich auch durch die rasante Verbreitung von Smartphones weiter stark verändern. Das Smartphone ist für uns als ORF neben Kabel, Satellit, Terrestrik und Online ein wichtiger Verbreitungsweg unserer Programme. Laut AIM (Austrian Internet Monitor) nutzen 73% der Internetuser zumindest einmal pro Monat aktuelle News, und das Smartphone ist dabei das wichtigste Device. Bereits 14 Prozent der Internetnutzer sehen zumindest gelegentlich am Handy fern. Wer also Medien nutzt, der kann und tut dies auch via Smartphone. Die Auswahl an Angeboten wird immer größer – daher müssen wir auch weiterhin unseren vollen Fokus auf Aktualität und Qualität der Information legen, um den Kampf um den Usermarkt gegen unsere Mitbewerber zu gewinnen.
Inwiefern hat das Aufkommen von neuen Fernsehern mit SmartTV-Funktionen beziehungsweise SmartTV-Apps das TVthek-Nutzerverhalten verändert?
Die ORF-TVthek ist kein Ersatz für das lineare Fernsehen, aber eine wichtige Ergänzung, um ORF-Content zeit- und ortsunabhängig konsumieren zu können. Unsere von Generaldirektor Wrabetz vorgegebene Multimediastrategie war und ist es, mit der ORF-TVthek auf möglichst vielen relevanten Plattformen und Endgeräten präsent zu sein – von PC und Laptop über unsere Apps bis zu den weit unterschätzten Kabelnetzen und in der Königsdisziplin, der Smart-TV-Welt. Sieben Prozent aller Videoabrufe auf der ORF-TVthek finden via TV-Gerät statt – Tendenz steigend. Wir bieten hier ein wertvolles und von den Kunden gut angenommenes Service.
Wohin geht die Reise bei der TVThek-App? Was sind die nächsten Entwicklungen, auf die man sich als Nutzer in Zukunft einstellen darf?
Wir haben 2016 eine ganze Reihe von neuen, innovativen TVthek-Services implementiert: Die Umstellung auf HD-Qualität, ein Ausbau der Additional Content-Angebote und seit der Fußball-EM auch das neue „Restart“-Service. Dieses ermöglicht dem User, den Live-Stream einer Sendung oder Übertragung während der laufenden Live-Ausstrahlung auf der ORF-TVthek neu von Beginn an zu starten. Ideal für jene, die den Anfang eines Films oder einer Serie versäumt haben. Dieses Service kommt hervorragend an und wird 2017 auch auf unsere Apps und andere Plattformen ausgebaut.
Das Interview mit Thomas Prantner entstand im Rahmen einer Kooperation mit der ORF-TVthek im Rahmen der futurezone Awards 2016.