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Apple gehen die Ideen aus

Der Umsatz des Technologiekonzerns ist zum ersten Mal seit 13 Jahren zurückgegangen – für Analysten ein Zeichen, dass Apple die Ideen ausgehen. Denn im zweiten Quartal 2016 hat der Konzern 51,2 Millionen iPhones verkauft. Das sind zehn Millionen weniger Geräte als im Vorjahreszeitraum und entspricht einem Rückgang von 16 Prozent. Der erste in der Geschichte des iPhones.

Das Apple-Smartphone war lange Zeit der Umsatzmotor, doch dieser kommt zunehmend ins Stottern. Grund dafür ist unter anderem die starke Konkurrenz, die hauptsächlich auf Googles Android-Betriebssystem setzt und vergleichbar ausgestattete Geräte zu wesentlich niedrigeren Preisen anbietet. Auch der starke Dollar erschwert den Absatz.

Darüber hinaus sei zu beobachten, dass auf dem Smartphone-Markt langsam eine gewisse Sättigung einzusetzen beginnt , erklärt Monika Rosen, Chefanalystin der Bank Austria gegenüber der futurezone: „Das Hauptproblem von Apple ist die nachlassende Dynamik beim iPhone und der Umstand, dass der nächste Verkaufsknüller nicht in Sicht ist.“

Der Druck auf CEO Tim Cook, der bislang keine wegweisenden Entscheidungen getroffen hat, werde immer größer, sagt Rosen: „Er ist bislang den Beweis schuldig geblieben, dass er den Weitblick hat, neue Innovationen auf den Markt zu bringen.“ In der Tat hat der Konzern schon länger keine bahnbrechenden Neuheiten mehr gezeigt und die Apple Watch wurde nicht zum erhofften Umsatztreiber. Auch andere Branchenkenner befürchten, dass Apple die zündenden Ideen aus der Ära von Steve Jobs ausgehen. Apple hat erst kürzlich das günstigere iPhone SE auf den Markt gebracht. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass es den Trend umkehren kann.

Innovation bleibt aus

Das Unternehmen müsste wohl ein völlig neues, massentaugliches Produkt aus dem Hut zaubern, um eine Wachstumsphase einzuleiten, die an die vergangenen Jahre anschließen kann. Die Frage ist jedoch, in welchem Bereich eine solche Innovation angesiedelt sein könnte. „Vorstellbar wäre etwa, dass solche Neuheiten in Zusammenhang mit Urbanisierung oder Mobilität stehen“, schätzt Rosen.

Tatsächlich arbeitet der Konzern bereits seit Längerem an einem Konzept für ein Apple-Auto. Zahlreiche Spitzenkräfte von Forschungsinstitutionen, Sensor- und anderen Autoherstellern hat das Unternehmen bereits angeheuert. Nicht unlogisch, denn im Bereich Transport und Fortbewegung habe es in den vergangenen Jahrzehnten kaum Revolutionäres gegeben, so Rosen. „In Sachen Innovationen hat sich im Verkehrsbereich weit weniger getan, als bei der Kommunikation oder Computern.“

40 Milliarden verloren

Nicht nur die Absätze des iPhones sind rückläufig, sondern auch die Verkäufe der iPads sowie Mac-Computer. Bei Macs gab es einen Rückgang von zwölf Prozent, bei iPads um fast ein Fünftel.

Insgesamt sind die Erlöse von Apple um 13 Prozent auf 50,6 Milliarden Dollar gefallen. Unter dem Strich verdiente der Konzern 10,5 Milliarden Dollar. Das sind knapp 23 Prozent weniger als vor einem Jahr. Für das dritte Geschäftsquartal geht Apple von weiter fallenden Umsätzen aus. Die Apple-Aktie ist zeitweise um bis zu acht Prozent eingebrochen. Das Unternehmen hat damit rund 40 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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