Chef von Apple-Zulieferer Foxconn will Präsident werden
Foxconn-Chef Terry Gou erwägt, 2020 bei den Präsidentenwahlen in Taiwan ins Rennen zu gehen. "Ich habe letzte Nacht nicht geschlafen. 2020 ist entscheidend für Taiwan", sagte Gou am Dienstag am Rande einer Veranstaltung. Vor allem vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen China und Taiwan überlege er, was er tun könne.
"Was kann ich für die Jugend tun? Die nächsten 20 Jahre werden über ihr Schicksal entscheiden", so Gou. Der Milliardär ließ zunächst offen, für welche Partei er möglicherweise bei den Präsidentenwahlen im Jänner antreten werde. Er werde so bald wie möglich entscheiden, ob er für die Oppositionspartei, die china-freundliche Kuomintang (KMT), kandidiere. Parteiangaben zufolge ist der 69-Jährige seit über 50 Jahren KMT-Mitglied.
Streit mit China
Die KMT ist gegen die Unabhängigkeit Taiwans und setzt sich für engere Beziehungen mit China ein. Die Volksrepublik betrachtet Taiwan nach dem Ein-China-Prinzip als Teil des Landes. Taiwan hingegen hatte sich 1949 von der Regierung auf dem Festland losgesagt.
Gou, Gründer und Konzernchef des Apple-Zulieferers, ist Taiwans reichste Person mit einem geschätzten Vermögen von 7,6 Milliarden US-Dollar (6,72 Mrd. Euro). Er hatte gegenüber Reuters am Montag angekündigt, sich in den kommenden Monaten aus dem operativen Geschäft zurückziehen zu wollen, um jungen Talenten den Weg zu ebnen. Allerdings wolle Gou weiterhin Aufsichtsrat bei Foxconn bleiben. Der 1974 gegründete weltgrößte Auftragsfertiger mit einem Jahresumsatz von fast 170 Milliarden Dollar zählt mehr als eine Million Mitarbeiter, ein Großteil davon in China.