Deutsche Telekom startet Cloud-Marktplatz
Die Deutsche Telekom will im Sommer mit dem „Business Marketplace“ an den Start gehen. Das gab der Telekom-Konzern am Dienstag im Rahmen eines Pressegesprächs auf der Computermesse CeBIT bekannt. Mit einem ähnlichen Konzept wie Fujitsu, die vor kurzem ebenfalls einen Business App Store an den Start gebracht haben, setzt auch die Deutsche Telekom auf das Konzept, Softwarelösungen für Geschäftsanwendungen in der Cloud anzubieten.
"Kunden wollen wissen, wo Daten sind"
Der deutsche Konzern will bei seinen Kunden vor allem dadurch punkten, ein europäischer Cloud-Anbieter zu sein und strenge Auflagen in Deutschland zu genießen. „Kunden wollen wissen, wo sich ihre Daten befinden“, erklärte Dirk Backofen, Marketing-Leiter der Deutschen Telekom im Rahmen der CeBIT. Von den insgesamt 90 Rechenzentren würden 30 davon in Deutschland platziert sein. Im „Business Marketplace“ soll zudem genau gekennzeichnet sein, welche Apps in welchem Land erfasst werden. Die meisten davon werden in deutschen Rechenzentren gespeichert.
„Kunden sind auch durchaus bereit, mehr Geld zu zahlen, wenn die Daten dafür nur in Deutschland gespeichert werden“, meint Backofen. Die rosa Wolke werde ab dem Sommer zum Markenzeichen für die Deutsche Telekom-Cloud, so der Marketing-Leiter, der die „Marketplace“-Lösung auf einem Tablet präsentiert. Bis dahin wird das Konzept mit ausgewählten Nutzern getestet.
"Killer-Apps" für den App Store
Doch das Konzept steht und fällt, wie auch bei der Fujitsu-Lösung, mit den Apps. Ohne „Killer-Apps“ für Geschäftskunden wird es die Deutsche Telekom-Cloud schwer haben. Zur CeBIT wurden daher erste Partnerlösungen für den „Business Marketpace“ präsentiert. Mit „Scorpevisio“ gibt es beispielsweise eine Vertriebssoftware, die alle zentralen Vertriebs- und Verkaufsprozesse im Unternehmen abgewickelt werden können. Die Security-Lösung „ClearPath“ soll einen zuverlässigen Schutz vor Viren und Angriffen aus dem Netz bieten und zwar ohne zusätzlicher Notwendigkeit einer IT-Infrastruktur. Hier bleibt aber beispielsweise der verseuchte USB-Stick, der angeschlossen wird, eine Gefahrenquelle, die nicht außer Acht zu lassen ist.
Zudem gibt es mit „iMeet“ einen browsergestützten virtuellen Besprechungsraum mit Social Network-Support. Um weitere Partner zu gewinnen, startet der deutsche Konzern ein weltweites Scouting-Programm. Dabei legt der Konzern den Wert darauf, dass sich die Lösungen binnen sechs bis acht Wochen implementieren lassen.
Konkurrenz
Mit dem „Business Marketplace“ tritt der Konzern in direkte Konkurrenz zu der Business-Lösung von Fujitsu, aber in Österreich auch zur A1 Cloud, die auch auf kleine und mittelständische Unternehmen abzielt. Die internationalen Preise der Deutschen Telekom-Cloudlösung sind noch nicht bekannt, daher ist allerdings noch kein direkter Vergleich möglich.