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Drei will mit Glasfasernetz von ÖGIG mehr Festnetzkunden gewinnen

Die Österreichische Glasfaser Infrastruktur Gesellschaft (ÖGIG) verlegt in mehreren Bundesländern eigene Glasfaserkabel, die anschließend von allen möglichen Internetanbietern genutzt werden können, um Kund*innen Festnetz-Internetanschlüsse mit hoher Bandbreite anzubieten. Das Telekommunikationsunternehmen Drei hat nun bekannt gegeben, eine Partnerschaft mit der Infrastruktur-Errichterin und -Betreiberin ÖGIG einzugehen und neben einem eigenen Glasfasernetz nun auch deren Netz zu nutzen. Eine ähnliche Abmachung hat Drei bereits mit A1.

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Mehr Kapazität gefragt

Östereich sei in diversen Statistiken zum Glasfaserausbau derzeit sehr schlecht positioniert, meint Drei-CEO Rudolf Schrefl. Ein Ausbau sei dringend notwendig. "Bei mobilem Internet war Österreich bisher sehr stark, aber während der Pandemie ist die Nachfrage nach mehr Kapazität intensiv gestiegen." Kund*innen ein breites Portfolio anzubieten, in dem es neben mobilem Internet auch ein größeres Festnetzangebot gebe, sei daher sinnvoll.

Sinnlos sei es dagegen zu versuchen, Parallelstrukturen aufzubauen: "Es würde ja auch keinen Sinn machen, neben dem ÖBB-Schienennetz ein zweites aufzubauen." Daher wolle man das Angebot der ÖGIG annehmen und dessen Vorhaben, bis 2030 rund eine Million Kund*innen mit Glasfaser-Internet versorgen zu können, unterstützen.

Große Kunden sollen Angebot bekannter machen

Auch für die ÖGIG sei die Partnerschaft ein wichtiger Schritt, sagt ÖGIG-CEO Hartwig Tauber. Große Internet-Anbieter wie Drei schaffen es, eine große Zahl von Kund*innen anzusprechen, die das ÖGIG-Netz nutzen. Derzeit versorge ÖGIG bereits 82.000 Haushalte mit Glasfaser bis zur Haustür. 20 Internetanbieter nutzen das ÖGIG-Netz bereits. In manchen Gemeinden sind auch andere große Telekommunikationsunternehmen, etwa A1, an Bord.

Milliarden-Investitionen

Die ÖGIG hat eine Milliarde Euro zur Verfügung, um den Glasfasernetzausbau in Österreich voranzutreiben. Das Geld kommt von der Eigentümerin Allianz. Die Versicherung strebt nach langfristigen, stabilen Investments und setzt dabei große Hoffnungen auf offene Glasfasernetze. Mit dem Projekt NÖGIG in Niederösterreich existiert bereits eine erfolgreiche Vorlage. ÖGIG will das Prinzip, das dabei zur Anwendung kam, nun in ganz Österreich umsetzen. Bisher ist das Unternehmen eher im Osten des Landes tätig. 50 Projekte sind derzeit in Bau.

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Drei investiert seinerseits 1,2 Milliarden Euro in den Netzausbau. Der Großteil davon fließt in die 5G-Infrastruktur. Schrefl: "Es ist eine der größten Netzoffensiven in der Geschichte von Drei, um die Vorteile der Digitalisierung bis ins hinterste Tal Österreichs voranzutreiben." Gerade im Geschäftskund*innenbereich sei die Nachfrage nach Glasfaser steigend. Für Drei sei es daher wichtig, Kund*innen die volle Wahlfreiheit von mobilen bis Festnetz-Anschlüssen zu bieten. Zwischen den Technologien soll es künftig keine Preisunterschiede geben.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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