Microsoft will Atomkraftwerke für Rechenzentren bauen
Microsoft sucht derzeit nach Mitarbeiter*innen, die sich mit Kernkraftwerken beschäftigen. Als „Principal Program Manager Nuclear Technology“ sollen sie sich um die Entwicklung von kleinen modularen Reaktoren (SMR) und Mikroreaktoren kümmern. Die Technologie soll künftig die wachsenden Rechenleistung durch den zunehmenden Einsatz Künstlicher Intelligenz stemmen.
Insbesondere das Training einer KI verschlingt viel Energie. Microsoft hat nach eigenen Angaben zehntausende GPUs dafür in Betrieb genommen. Einige Expert*innen gehen davon aus, das verbrauche so viel CO2 wie 5 Autos mit Verbrenner in ihrer Lebenszeit. Google-Forscher*innen wollen errechnet haben, dass das Training von GPT-3 552 Tonnen CO2-Äquivalente erzeugt hat.
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Kompakte Reaktoren sollen emissionsfreie Energie liefern
Dabei investieren Microsoft und Bill Gates bewusst in kleinere Atomkraftwerke. Die Hoffnung ist es, durch die kompakte, modulare Bauweise Kosten zu sparen. Erprobt wurde so ein Konzept bisher aber noch nicht.
Dafür soll der neue Manager nun Partner im Energiesektor finden, aber auch rechtliche und gesellschaftliche Probleme identifizieren. Dabei geht es um Regulierungen, die der Plan Mini-Atomkraftwerke neben Rechenzentren aufzubauen, unweigerlich mit sich führen wird. So kann es sich hier etwa um Herausforderungen bei der Sicherheit handeln.
Vorteile von SMRs
Die Small Modular Reactors oder auch Mini-Atomkraftwerke sind klein und sollen günstig sein. Solche Mikroreaktoren können eine elektrische Leistung von unter 10 Megawatt bis zu maximal 500 Megawatt liefern. Zum Vergleich: Herkömmliche Reaktoren haben eine Leistung von mehr als 1.000 Megawatt.
Der Vorteil ist, dass Bauteile in Fabriken effizient als Massenware hergestellt werden können. Vor Ort können die Bauarbeiten so drastisch reduziert werden, was die Kosten der Kraftwerke drückt.