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Rakuten: "Ebay zu überholen ist in Griffweite"

Mit einem Jahresumsatz von 5,3 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 400 Millionen Dollar (2013) zählt Rakuten zu den weltweit größten E-Commerce-Plattformen. Ein Großteil der Gewinne wird im Mutterland Japan getätigt, obwohl der Konzern mit seinen E-Commerce-Diensten mittlerweile in insgesamt 13 Ländern vertreten ist. Das Auslandsgeschäft hat jedoch seit jeher mit roten Zahlen zu kämpfen. In Österreich verbessere sich die Situation derzeit, wie Rakuten-Österreich-CEO Dieter Kindl im Gespräch mit der futurezone erklärt.

“Im Vergleich zum Vorjahr haben österreichische Händler ihren Umsatz auf Rakuten um 90 Prozent gesteigert”, so Kindl. Konkrete Zahlen wollte er nicht nennen. Insgesamt gibt es derzeit 800 österreichische Händler auf der Plattform, die acht Millionen verschiedene Artikel anbieten. Derzeit liege man im Vergleich mit anderen Online-Marktplätzen auf Rang Drei, hinter Amazon und Ebay: “Ebay zu überholen ist in Griffweite", sagt Kindl. Den Marktführer Amazon zu schlagen sei eine große Herausforderung: “Amazon ist in Österreich sehr stark”, so Kindl. In die schwarzen Zahlen will Rakuten Österreich Anfang 2016 vordringen. Derzeit liege man bei diesem Vorhaben im Plan. Sein Geld verdient man mit einer Umsatzbeteiligung: Zwischen fünf und neun Prozent des Verkaufsumsatzes fallen für den Verkäufer an Gebühren an.

Seit zwei Jahren in Österreich

Gestartet ist Rakuten in Österreich vor etwas mehr als zwei Jahren. Der Konzern wird immer wieder als großer Amazon-Konkurrent gehandelt, hat jedoch ein etwas anderes Geschäftsmodell als der US-Konzern. So verkauft Rakuten selbst keine Waren, sondern ist lediglich eine Plattform, auf der verschiedene Händler ihre Artikel anbieten können.

Aufgefallen ist der Marktplatz in Österreich in jüngster Vergangenheit unter anderem durch die Werbekampagne mit Richard Lugner. Laut Kindl war die Aktion ein Erfolg: “Wir hatten anfangs eine Markenbekanntheit von einem Prozent, mittlerweile liegen wir bei 30 Prozent.”

Alleinstellungsmerkmal und Zukunftspläne

Abheben gegenüber der Konkurrenz will man sich einerseits dadurch, dass man die Händler und nicht die Produkte in den Mittelpunkt rückt. Die Kundenseite soll vor allem das Bonusprogramm Superpunkte ansprechen. “Sehr bald” will man außerdem mit dem hauseigenen Videostreaming-Portal Wuaki in Österreich starten. Laut Kindl soll es noch in diesem Sommer so weit sein.

Außerdem will man demnächst auch in Österreich mit einer globalen Plattform starten, die es etwa schon in Deutschland gibt. Händler können dann ihre Produkte mit einigen wenigen Klicks nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern anbieten, die ebenfalls mit dieser Plattform arbeiten.

In Zukunft will Rakuten in Österreich noch weiterhin “gesund wachsen”. Noch heuer soll die Zahl der aktiven Händler auf 1000 anwachsen. Langfristig ist es laut Kindl realistisch, dass 40 bis 50 Prozent der österreichischen Online-Shops ihre Produkte über Rakuten verkaufen.

Immer stärker wird auch der Anteil jener Kunden, die mobil über die Plattform einkaufen. Dieser Trend sei laut Kindl bereits in Japan absehbar, wo rund 50 Prozent des gesamten Umsatzes per Smartphone gemacht wird. In Österreich sei der anteilige Wert derzeit nur etwa halb so groß, jedoch ebenfalls stark am Wachsen.

Harte Regeln für Händler

Um die Vertrauenswürdigkeit der Plattform hoch zu halten, habe man laut Kindl strenge Regeln für die Verkäufer. “Ein Händler, der schlecht arbeitet, bringt andere in Misskredit”, so der Rakuten-Chef. “Wir scheuen nicht davor zurück, den Händlern zu sagen: “So geht es nicht.” Man wolle die Verkäufer an die Hand nehmen und ihnen zeigen, wie wichtig Kundenbindung und Kundenkommunikation sei.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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