Rivian-Chef: Zu viele Autohersteller kopieren Tesla
Rivian hat dieses Jahr bereits mit einigen Ankündigungen für Wirbel gesorgt. Im März stellte der E-Auto-Hersteller fünf neue Modelle vor: den Rivian R2, R3 und R3X sowie zwei neue Geländewagen, den R1T und den R1S SUV.
Noch überraschender war allerdings der 5-Milliarden-Dollar-Deal mit dem deutschen Autobauer VW. Die beiden Unternehmen planen, gemeinsam Software und Hardware für Autos zu entwickeln. Angesichts dieser Neuigkeiten sprach The Verge mit Rivian-CEO RJ Scaringe über seine Zukunftspläne.
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Nachfrage nach E-Fahrzeugen
Im Interview wird Scaringe zur schwächelnden Nachfrage nach E-Fahrzeugen befragt. „Ich spreche absichtlich stets nur von einer Verlangsamung des Wachstums. Denn der Markt wächst immer noch, aber nicht mehr so schnell“, meint er. Für Scaringe liegt die nachlassende Nachfrage am geringen Angebot an E-Fahrzeugen.
Er ist überzeugt, dass mehr Menschen ein Elektroauto kaufen würden, wenn es mehr günstige Modelle unter 50.000 Dollar gäbe. Außerdem kritisiert er, dass viele derzeit erhältliche E-Fahrzeuge nur Tesla-Nachahmungen seien.
„Tesla Model 3 und Model Y sind äußerst überzeugende, großartige Produkte, aber sie haben nicht viel Konkurrenz. Die Produkte, die mit Tesla konkurrieren wollen, haben leider oft das Paket, die Form und die Proportionen der Teslas kopiert.“ Aufgrund fehlender Alternativen würden viele Menschen sich kein E-Auto kaufen oder sogar wieder zu einem Verbrenner zurückwechseln: „Vielleicht wollten sie einen richtigen SUV, bekamen aber ein dem Model Y sehr ähnliches Crossover. Vielleicht gefiel ihnen der Tesla-Look nicht, aber es ist das beste Produkt, also nahmen sie das Model Y.“ Scaringe meint, wenn es bei Design und Leistung eine größere Bandbreite gäbe, hätten mehr Leute Interesse an E-Autos.
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Scaringe: Politik und E-Autos trennen
Im Interview wird Scaringe auch auf den Absturz der Tesla-Aktien und die umstrittene Person Elon Musk angesprochen. Viele Tesla-Nutzer würden mittlerweile sogar ihr eigenes Auto wegen Musks Persönlichkeit verkaufen wollen. „Wir bemühen uns, uns nicht in die Politik hineinziehen zu lassen oder uns auf Elons politische Ansichten einzulassen“, sagt Scaringe dazu. Sie wollen mit ihren Fahrzeugen nämlich alle ansprechen, unabhängig von der politischen Einstellung: „Egal ob Sie auf links oder rechts stehen, wenn es ein aufregendes Produkt ist, kann es beide Seiten ansprechen.“
Die 5 Milliarden Dollar hat Rivian nun von Volkswagen erhalten. Im Gegenzug wird Rivian Volkswagen dabei helfen, Software und Computerhardware für dessen Automarken Porsche, Audi, Lamborghini, Bentley und Volkswagen zu entwickeln. Mit einem einheitlichen Computersystem und Software erhoffen sich Rivian und Volkswagen Vorteile auf dem Beschaffungsmarkt und eine vereinfachte Betreuung ihrer Systeme. Rivian kann mit einem starken Partner wie Volkswagen besser über Preise verhandeln, meinte Scaringe im Interview. Es ist nicht die erste Partnerschaft von Rivian, zuvor gab es bereits vergleichbare Deals mit Unternehmen wie Amazon und Ford.