B2B

T-Mobile Austria wächst mit Routern und Geschäftskunden

T-Mobile Austria hat im vergangenen Jahr gut verdient. Das Betriebsergebnis (Ebit) legte um 85 Prozent auf 117 Millionen Euro zu, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 23 Prozent auf 259 Millionen Euro, obwohl der Umsatz lediglich um zwei Prozent auf 829 Millionen Euro gestiegen ist. Für heuer erwartet T-Mobile ein Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Die Zahl der SIM-Karten für Vertragskunden konnte im vergangenen Geschäftsjahr um rund acht Prozent auf 4,3 Millionen gesteigert werden. Hauptgrund für das Wachstum war das starke Geschäft mit Routern für einen mobilen Breitbandzugang Zuhause. „Wir sind ein Breitbandanbieter und kein Mobilfunkunternehmen mehr, dieser Begriff ist veraltet“, so Firmenchef Andreas Bierwirth.

Stark war außerdem das B2B-Geschäft. 39 der Top-100-Unternehmen nutzen demnach das T-Mobile-Netz.

Breitbandmilliarde

Im Rahmen der Präsentation kritisiert Bierwirth außerdem die Breitbandmilliarde. So solle der Fokus auf mobile Breitbandtechnologien wie LTE und das zukünftige 5G gesetzt werden. Außerdem sollen damit Bildung und Start-ups finanziert werden. Stattdessen werden leere Rohre verlegt, durch die künftig Glasfaserleitungen gezogen werden sollen. Angesichts der Topografie in Österreich sei dies jedoch nicht sinnvoll, wie Bierwirth erklärt.

Drückend auf das Geschäft wirken sich laut Bierwirth auch die virtuellen Mobilfunker wie etwa die Hofer-Mobilfunkmarke HoT aus. Aufgrund gesetzlicher Regulierungen müsse man jenen noch bis 2020 die Netzinfrastruktur so günstig anbieten, dass es für die Netzbetreiber ein Verlustgeschäft ist.

Auch durch den starken Preiskampf, der durch diese Anbieter ausgelöst wird, erwartet sich T-Mobile in Zukunft ein noch schwierigeres Geschäft bei den Smartphone-Tarifen.

Zufrieden mit „Wie-ich-will-Prinzip“

Sehr zufrieden zeigte sich Bierwirth mit der Umstellung auf das „Wie-ich-will-Prinzip“, das unter anderem für unversperrte Geräte und eine tariflichen Trennung von Netzverbindung und Handy sowie einen frei wählbaren Handy-Upgrade-Zeitpunkt steht. Dadurch habe sich die Wechselrate bei den Mobiltelefonen von zwei auf ein Jahr verkürzt, wodurch die Gebrauchtgeräte noch so aktuell sind, dass sie am zweiten Markt verkauft werden können.

Ebenfalls sehr gut laufe das Geschäft mit dem „Internet der Dinge“, also der Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation via eingebaute SIM-Karte. Hier habe T-Mobile Austria die Führungsfunktion im Mutterkonzern Deutsche Telekom. Diese setze die T-Mobile-SIM-Karten weltweit ein, 2016 würde die Ein-Millionen-Marke überwunden.

Bei den virtuellen Netzbetreibern, die kein eigenes Netz haben, ist T-Mobile laut Bierwirth unangefochten die Nummer eins. T-Mobile stellt neben H.O.T. unter anderem noch Vectone und anderen das Mobilfunknetz zur Verfügung.

WLAN-Hotspots in Flüchtlingseinrichtungen

Durch die Konzernmutter Deutsche Telekom, die in allen Ländern der Balkan-Flüchtlingsroute vertreten ist, sei man ein wichtiger Partner der Asylsuchenden. „Das verbindet uns“ sei ein zentraler Unternehmenswert. „Wir bleiben bei den Menschen“ stellte Bierwirth klar. Rund 200 WLAN-Hotspots betreibt T-Mobile Austria für Flüchtlingseinrichtungen, im Monat fallen rund 30 Terabyte an Datenmenge an. Auffallend sei, dass die Flüchtlinge fast ausschließlich Datenkommunikation betreiben, Roaming spiele kaum eine Rolle.

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