WhatsApp beschert Facebook Verlust von 232 Mio. Dollar
Auf die Übernahmen von WhatsApp durch Facebook hatten Investoren positiv reagiert, obwohl manche Experten den Preis von 22 Milliarden US-Dollar kritisiert hatten. WhatsApp hat weltweit schon mehr als 500 Millionen Kunden, ist aber alles andere als profitabel.
Facebook veröffentlichte erstmals Zahlen für das übernommene Start-up. Demnach fiel in den ersten sechs Monaten ein Verlust von 232,5 Millionen US-Dollar an - vier Mal soviel wie im Jahr zuvor.
Facebook hatte zuletzt auch für zwei Milliarden Dollar das Start-up Oculus VR erworben, das eine neuartige Datenbrille anbietet, mit denen Nutzer bei Computerspielen in eine virtuelle Welt eintauchen können. Wearables wie Smartwatches oder Datenbrillen könnten Experten zufolge nach Smartphones und Tablets der nächste große Trend in der Technologiebranche werden.
Strategiewechsel bei Zukäufen
Facebook will nächstes Jahr deutlich mehr investieren, um seine milliardenschweren Zukäufe WhatsApp und Oculus auszubauen. Finanzchef Dave Wehner kündigte am Dienstagabend an, die Kosten des weltgrößten Internet-Netzwerks dürften dann sprunghaft um 55 bis 75 Prozent steigen.
Damit vollzieht das Unternehmen aus dem Silicon Valley einen Richtungswechsel. Bislang hatten sich die Aufwendungen im Vergleich mit den Umsätzen meist weniger stark erhöht. Das könnte sich nun ändern, zumal Facebook auch damit rechnet, nicht mehr ganz so schnell wie im abgelaufenen Quartal zu wachsen.
Analysten wie Richard Greenfield vom Wertpapierhandelshaus BTIG kritisierten vor allem, dass es nur eine Prognose der Firma zu den Kosten, nicht aber zu den erwarteten Erlösen gebe. Das verunsichere Anleger. Facebook-Aktien stürzten im nachbörslichen US-Handel um neun Prozent auf 73,80 Dollar ab. Sie waren in den vergangenen Monaten stark gestiegen und hatten gerade erst bei 81,16 Dollar ein Rekordhoch markiert.