Aufregung um Facebook-Video von Terroranschlag in Nizza
Facebook steht in der Kritik, nachdem der eigene Nachrichtendienst Newswire ein brutales Instagram-Video geteilt hat, das die Anschläge in Nizza zeigt. Bei dem Terroranschlag raste am Donnerstagabend ein LKW in eine Menschenmenge, mindestens 84 Menschen starben. Das Video wurde nach heftiger Kritik von der Facebook-Seite von Newswire entfernt, ein Statement von Facebook gibt es bislang nicht.
Neben der brutalen Natur der Bilder wurde auch die Tatsache kritisiert, dass die Personen identifizierbar waren. Das sei respektlos gegenüber den Angehörigen der Toten und Verletzten, so die Kritiker. Auch die deutsche Tagesschau musste ähnliche Kritik für weit weniger drastische Bilder einstecken.
Debatte um Facebook-Inhalte
Facebook Newswire wurde 2014 gegründet und soll Facebook-Beiträge, die für die aktuelle Berichterstattung relevant sind, hervorheben. Die Inhalte werden von einer Redaktion mit kurzen Texten versehen, die den Kontext erklären. Das Angebot wird vor allem von Journalisten genutzt, die auf diesem Weg oftmals relevante Videos und Bilder für die Berichterstattung finden.
Doch nicht nur das von Facebook kuratierte Angebot steht in der Kritik. Zuletzt gab es nach mehreren Schießereien in den USA auch Diskussionen um Facebooks Live-Video-Funktion. So filmte eine Frau per Facebook Live, wie ihr Freund grundlos von der Polizei erschossen wurde. Auch die Schießerei bei einem Protestmarsch wurde live auf Facebook übertragen. Facebook sah sich daraufhin gezwungen, gemeldete Videos mit einem Warnhinweis zu versehen.