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Deutsche Bundeswehr warnt vor Spionage mit Pokémon Go

Mehrfach bereits sind Spieler von Pokémon Go auf der Jagd nach virtuellen Monstern auf Gelände der Bundeswehr eingedrungen - nun warnt das Verteidigungsministerium die Truppe intern vor Sicherheitsrisiken. Ein Ministeriumssprecher bestätigte am Mittwoch die Existenz eines Papiers, von dem die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Durch das Spiel könnten „die Sicherheitsinteressen der Bundeswehr unmittelbar berührt werden“, heißt es in dem Bericht laut dem Blatt. Spione könnten das Spiel als Tarnung nutzen, um „in unmittelbarer Nähe zu militärischen Liegenschaften“ zu filmen oder zu fotografieren.

Der Ministeriumssprecher nahm zu diesen Befürchtungen keine Stellung. Nur so viel: „Militärische Liegenschaften wie Kasernen, Übungsplätze und Schießbahnen sind eben keine Spielplätze - und auch keine Spielplätze für Erwachsene.“ Darüber hinaus sei das Ministerium mit den Entwicklern des Spiels in Kontakt.

Angst vor Entführung

Auch das israelische Militär warnte bereits intern vor Pokémon Go. So befürchte man, dass Soldaten unfreiwillig selbst zu Spionen werden, indem sie vermeintlich harmlose Fotos aus Einsatzgebieten teilen. Daraufhin ließ man das Spiel beim Militär verbieten. Ähnliche Bedenken hat auch die israelische Spionageabwehr, die das Spiel in den eigenen Räumlichkeiten bereits verboten hat. Zudem befürchte man, dass israelische Diplomaten mit dem Spiel in eine Falle gelockt und entführt werden könnten.

Seit Wochen sorgt das Smartphone-Spiel für Furore. Weltweit wurde es mehr als 75 Millionen Mal heruntergeladen. An realen Orten können Nutzer Monster sammeln, dabei wird auch die Handykamera benötigt. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. In Niedersachsen etwa waren drei Zocker auf einen Truppenübungsplatz gelaufen, als dort mit scharfer Munition geschossen wurde. Das nahm auch das österreichische Bundesheer zum Anlass, um Pokémon-Go-Spieler vor dem Betreten von militärischen Einrichtungen oder Sperrgebieten zu warnen.

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