FAA legt Regelwerk für kommerzielle Mini-Drohnen vor
Kleine kommerzielle Drohnen könnten in den USA zum gewohnten Bild werden - aber mit einer Reihe von Auflagen. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA veröffentlichte am Sonntag einen Entwurf mit Regeln für die Zulassung unbemannter Flugzeuge mit einem Gewicht von bis zu 55 Pfund.
Zu den Kernpunkten der Vorschläge zählt, dass die Drohnen nicht höher als etwa 150 Meter fliegen dürfen, nur tagsüber und stets in Sichtweite des Piloten am Boden. Damit wären Einsätze wie die von Amazon geplante Auslieferung von Paketen praktisch ausgeschlossen.
Langwieriger Prozess
Ein Drohnenpilot muss dem Entwurf zufolge mindestens 17 Jahre alt sein und von der FAA lizenziert werden. Dazu muss er sich alle 24 Monate einem Test unterziehen. Die Geschwindigkeit einer kleinen Drohne darf 160 Stundenkilometer nicht überschreiten.
Der "Washington Post" zufolge könnten die Mini-Drohnen in etwa zwei Jahren auf breiter Front zu fliegen beginnen. Zunächst wird die Öffentlichkeit zu den Vorschlägen angehört - ein langwieriger Prozess. Die FAA rechnet damit, dass binnen drei Jahren nach Inkrafttreten der Regeln 7.000 Unternehmen eine Drohnen-Genehmigung beantragen. Bisher hat die Behörde die kommerzielle Nutzung der Fluggeräte grundsätzlich verboten. Nur einige wenige Firmen sind ausgenommen.
Hoffnung auf Mikro-Drohnen
Vor allem die Regel, dass der Drohnenpilot stets Sichtkontakt halten müsste, sorgt bei Unternehmen für Kritik. So meint Jesse Kallman von Airware, ein Software-Hersteller für Drohnen, die Entscheidung sei nicht unerwartet, man verschließe aber die Augen vor neuen Technologien, die das erlauben. Auch Amazon ist alles andere als erfreut über den aktuellen Entwurf. Paul Misener, Vice President für Global Public Policy bei Amazon, kündigte an, dass Amazon Vorschläge einbringen werde.
Ein Hoffnungsschimmer bleibt Amazon und Google aber noch, denn die FAA diskutiert weiter über gelockerte Regeln für Mikro-Drohnen, deren Gewicht unter 4,4 Pfund liegt. Mini-Drohnen bleibt im aktuellen Vorschlag das Transportieren und Abliefern von Gegenständen untersagt.
Staat will Auskunft
Parallel zum Entwurf der FAA veröffentlichte das Weiße Haus eine Direktive von Präsident Barack Obama, nach der US-Behörden offenlegen müssen, wo sie unbemannte Fluggeräte im eigenen Land einsetzen. Außerdem wird erstmals Auskunft darüber verlangt, was sie mit der Datenflut machen, die sie bei Drohnen-Beobachtungsflügen gewinnen.