Digital Life

Facebook schaut von Google+ ab

Als Social-Network-Nutzer kennt man das: Eine Statusmeldung oder ein Foto soll nur für eine Auswahl von Freunden zugänglich sein. Jedem eine persönliche Nachricht schicken – zu umständlich. Dieses  Problem hat Google+ als scheinbarer Vorreiter umgangen und bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, Kontakte in "Circles" einzuteilen. Mit diesen Kreisen lässt sich die Freundesliste einfacher verwalten und Nachrichtenempfänger besser selektieren.

Dem Trend, den Nutzern das Senden und Bereitstellen von Fotos oder Meldungen nur für ausgewählte Kontakte zu erleichtern, will nun auch Facebook folgen. Das größte Social Network testet laut Mashable gerade sogenannte "Smart Lists" - diese Funktion soll Freunde automatisch drei Kategorien zuordnen: Arbeitskollegen, (ehemalige) Klassenkameraden und Freunde, die höchstens 50 Meilen vom Wohnort des Nutzers entfernt leben. So können dann etwa Einladungen zu einer Party an die richtige Gruppe gesendet werden, ohne dass man die Gäste erst mühsam in der Freundesliste suchen muss. Wann und ob die "Smart Lists" überhaupt kommen, steht noch nicht fest.

Zuviel Öffentlichkeit
Dabei hat Google+ mit seinen "Circles" das Rad gar nicht neu erfunden. Doch vielen, die heute die großen sozialen Netzwerke nutzen, dürfte Diaspora kein Begriff sein. 2010 wurde von einigen Wenigen begonnen, über einen Open-Source-Webserver ein Netzwerk aufzubauen, das als Alternative zu den zentralisierten Branchenführern gedacht ist und sich momentan im Alpha-Status befindet.

Eine Besonderheit von Diaspora sind die "Aspects". Das sind Gruppen, die selbst angelegt werden können. So kann der Nutzer entscheiden, mit wem er welche Inhalte teilt. Diese Funktion wurde von Google+ übernommen. Jetzt überlegt auch Facebook, seinen Nutzern das Teilen von Nachrichten und Fotos mit ausgewählten Freunden zu erleichtern. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Die Tatsache, dass beispielsweise Statusmeldungen von allen Freunden gelesen werden können, bedeutet ein hohes Maß an Öffentlichkeit innerhalb der Community, das die Nutzer nicht immer gutheißen. Daher versuchen die Netzwerke, ihren Nutzern entgegen zu kommen, indem sie ihnen die Entscheidung überlassen, wem sie welches Foto zeigen oder welche Nachricht senden.

"Eine coole Idee"
Kurios: Diaspora, eines der erfolgreichsten Kickstarter-Projekte, war vor allem zu Beginn auf Spendengelder angewiesen. 190.000 Dollar sollen dabei von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gekommen sein. Er begründete seine Spende an Diaspora so: "Ich denke, das ist eine coole Idee".

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