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Gesetzliche Bremse für selbstfahrende Autos gelockert

Die Autoindustrie arbeitet schon lange am Fahren ohne Hand am Steuer - doch bisher stand dem eine weltweit gültige Straßenverkehrsregel entgegen. Nun haben die Autobauer eine erste Hürde genommen. Ein Expertenausschuss der Vereinten Nationen hat dafür die Wiener Konvention für den Straßenverkehr ergänzt, wie das deutsche Verkehrsministerium und der Autobauer Daimler erklärten. Nun müsse bei den Vereinten Nationen die Konvention noch förmlich angepasst werden, sagte ein Sprecher des deutschen Verkehrsministeriums am Freitag.

Mit der Änderung ist die Basis gelegt, damit das autonome Fahren legal wird. Doch dazu sind noch viele weitere Regelungen auf europäischer und nationaler Ebene notwendig, unter anderem zur Haftung. „Wir haben ein autonomes Fahrzeug entwickelt, jetzt muss die Gesetzgebung folgen“, sagte eine Daimler-Sprecherin.

Auch Österreich für Lockerung

Bisher stand der Artikel 8 der Konvention von 1968, mit der Straßenverkehrsregeln weltweit vereinheitlicht werden, der neuen Technik entgegen. „Jeder Führer muss dauernd sein Fahrzeug beherrschen oder seine Tiere führen können“, lautet die Vorgabe, die für Autos genauso wie für Pferdegespanne oder Ochsenkarren gilt.

Nun wurde in dem dafür zuständigen weltweiten Gremium bei den Vereinten Nationen festgelegt, dass Systeme zum automatisierten Fahren zulässig sind, wenn sie jederzeit vom Fahrer gestoppt werden können. Für die Änderung hatten sich Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Belgien eingesetzt, wie aus den Unterlagen hervorgeht.

Noch weiter Weg

Bis zum komplett autonomen Fahren ist der Weg technisch allerdings noch weit - Experten rechnen mit Serienreife ab 2020. Aber einzelne Anwendungen, etwa das Fahren im Geleitzug im Stau, sodass der Fahrer die Hände vom Steuer nehmen und lesen kann, oder automatisches Überholen und Einparken sollen schon früher auf den Markt kommen.

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