Globaler Cyberangriff könnte bis zu 193 Milliarden Dollar kosten
Eine weltweite Cyberattacke durch zerstörerische E-Mails könnte einer Studie zufolge im Extremfall zu wirtschaftlichen Schäden in Höhe von 85 bis 193 Milliarden Dollar (bis zu rund 170 Mrd. Euro) führen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Stresstest für Risikomanager, der am Dienstag vom Versicherungsmarkt Lloyd's und dem Versicherungsmakler AON vorgestellt wurde. Die Schätzungen beruhen auf einem hypothetischen Szenario und zeigen, dass der größte Schadensteil nicht durch Versicherungen abgedeckt wäre. Denn diese müssten den Berechnungen zufolge lediglich zwischen zehn und 27 Mrd. Dollar zahlen.
Die Versicherungen würden etwa in Anspruch genommen, wenn der Angriff zu Geschäftsausfällen führt, Kosten für Gegenmaßnahmen anfallen oder Firmen von Hackern erpresst werden. Am größten wären die Schäden in Einzelhandel, der Gesundheitsbranche, dem produzierendem Gewerbe und bei Bankgeschäften, wie die Untersuchung ergab. Am anfälligsten wären demnach Volkswirtschaften wie die der USA und Europas, die stark von Dienstleistungsbranchen geprägt werden.
Im Jahr 2017 hatte sich ein Computervirus von der Ukraine aus weltweit ausgebreitet und Tausende Rechner lahmgelegt. Dadurch wurde etwa der Hafenbetrieb in Mumbai und Los Angeles gestört sowie die Produktion in einer Schokoladenfabrik in Australien gestoppt. Die USA und Großbritannien machten Russland für das sogenannte NotPetya-Virus verantwortlich.