Sprayer hacken Melbournes Graffiti-Meldesystem mit QR-Codes
Die Stadt Melbourne im Südosten von Australien geht seit einiger Zeit verstärkt gegen Graffiti vor. Vor allem das so genannte Tagging ist der Stadtverwaltung ein Dorn im Auge. Deshalb wurden an belebten Plätzen in der Stadt QR-Codes angebracht, die die Bewohner*innen der Stadt zu einer Webseite führen, wo sie Graffiti und herumliegenden Müll melden können. Das System wurde nun allerding gehackt, wie ABC News berichtet.
Alternative Verlinkung
Die QR-Codes der Stadt wurden von unbekannten Akteuren mit alternativen QR-Codes überklebt. Die neuen Codes führen bei einem Scan - etwa mit einer Smartphone-Kamera - zu einer Filmdokumentation, in der Graffiti als integraler Teil der Hip-Hop-Kultur porträtiert wird.
Für die Stadtverwaltung sind dies keine guten Nachrichten. "Die QR-Codes waren wichtig für uns, um beim Sauberhalten der Stadt bedarfsgesteuerter vorzugehen", sagt Sally Capp, die Bürgermeisterin von Melbourne. "Unser Team korrigiert die Codes wieder, wo auch immer wir erkennen, dass sie überklebt wurden." Die Polizei werte Aufnahmen von Überwachungskameras aus, um die Täter*innen zu überführen.
"Zeigt, was wir ertragen müssen"
Dass das QR-Code-System gehackt wurde, sei jedenfalls frustrierend. "Es zeigt Menschen, was wir ertragen müssen mit diesen Vandalen, mit Taggern und mit Graffiti in der ganzen Stadt." Gegen "Street Art" habe man nichts, beteuert die Bürgermeisterin, aber vor allem Tagging betrachte man als Vandalismus. Die Werke von Sprayer*innen zu entfernen koste die Stadt jedes Jahr Millionen.