Iranischer Kernphysiker wurde mit Killerroboter getötet
Mohsen Fakhrizadeh war vom iranischen Geheimdienst gewarnt worden, dass ein Anschlag auf ihn geplant sei. Doch der Nuklearwissenschaftler, Kernphysiker, Hochschullehrer und Angehöriger der Revolutionsgarden wollte nicht hören. Er hatte vor, seine Ferienwohnung mit seiner Frau an dem Tag selbstständig zu verlassen, um dann in sein Landhaus weiterzufahren. Das liegt ein wenig östlichen von Teheran und dort wollte er mit seiner Familie das Wochenende verbringen.
Doch soweit kam es nicht, denn der geplante Anschlag auf den Wissenschaftler war dieses Mal erfolgreich, wie die New York Times berichtet. Am 27. November 2020 starb er. Israel will den Wissenschaftler seit mehr als 14 Jahren töten, weil er angeblich daran gearbeitet hat, eine Atombombe zu bauen. Gegen Fakhrizadeh gab es zahlreiche Mordkomplotte, doch er wollte dennoch ein weitgehend „normales Leben“ führen und bisher gelang ihm das auch gut.
Killerroboter führte Befehl aus
Doch dieses Mal wurde er in seinem schwarzen Nissan Teana Sedan getötet. Ausgeführt wurde der Mord von einem Killerroboter mithilfe von künstlicher Intelligenz, der aus der Ferne gesteuert worden war. Der Schütze, der den Abschussbefehl gab, saß mehr als 1000 Meilen weit weg, nicht einmal im Iran. Rund um den Mord gab es zuerst diverse Gerüchte und unterschiedliche Medienberichte.
Thomas Withington, ein Analyst elektronischer Kriegsführung, erklärte gegenüber BBC, dass die Killerroboter-Theorie nur „coole Buzzwords“ sein würden und man sie nicht ernst nehmen solle. Doch laut der New York Times war es dieses Mal tatsächlich ein Killerroboter. Interviews mit amerikanischen, israelischen und iranischen Behörden inklusive zwei Geheimdienst-Mitarbeiter*innen, die mit den Details der Planung und Ausführung der Operation vertraut sind, bestätigten dies.
Es wurden Fehler gemacht
Der Vorfall sei nur möglich geworden, weil Irans Revolutionsgarden Fehler gemacht habe, es eine ausführliche Planung und Überwachung gegeben habe und weil der Wissenschaftler so unvorsichtig agiert habe, heißt es. Der Vorfall sei ein „Debut-Test“ einer neuen, High-Tech-Methode, wie man mit KI und multiplen Kameraspionen, eine Waffe via Satellit kontrollieren kann, heißt es.
Die aus der Ferne gesteuerte Maschine würde die Killerdrohne nun ergänzen, wenn man gezielt Personen umbringen wolle, heißt es. Anders als eine Drohne erregt eine Killerroboter-Maschinenpistole aber nicht vorher bereits Aufmerksamkeit am Himmel und kann überall angebracht werden. Damit soll sich die Welt der Sicherheit und Spionage grundlegend verändern.