Jeder Dritte würde Sex mit einem Roboter haben
Jeder dritte Deutsche würde mit einem Roboter schlafen. Das hat die Studie „Homo Digitalis“ ergeben, die gemeinsam vom Bayrischen Rundfunk (BR); dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und Arte durchgeführt wurde. Dabei wurde erhoben, wie offen Deutsche und Franzosen neuen Technologien gegenüberstehen. Die Studie wurde von Herbst 2017 bis Februar 2018 durchgeführt, insgesamt 22.000 Personen wurden dabei befragt.
Die Franzosen zeigen sich diesem Szenario gegenüber etwas zurückhaltender. Nur jeder vierte Franzose würde mit einem Roboter Sex haben. Bereits im Jänner wurden erste Teilergebnisse der Studie veröffentlicht. Damals war es nur jeder fünfte Deutsche, der bereit wäre, mit einem Roboter zu schlafen. Damals zeigte sich zudem die Mehrheit der Deutschen kritisch gegenüber Robotern. 90 Prozent gaben an, dass sie nicht von einem Roboter in der Arbeit ersetzt werden wollen.
Über Sexroboter wird heftig diskutiert, insbesondere seitdem der Hersteller Realbotix ein entsprechendes Modell mit künstlicher Intelligenz anbietet. Eine „Kampagne gegen Sex-Roboter“ versucht auch auf internationaler Ebene ein Verbot zu erwirken und warnt vor schwerwiegenden Folgen für die Gesellschaft, sollten diese breite Anwendung finden.
Frauen und ältere Menschen skeptisch
Andere Technologien, wie der 3D-Druck von Organen und Nanobots, die im menschlichen Körper Zellen reparieren, stoßen laut der Studie auf deutlich mehr Akzeptanz. Mehr als die Hälfte der Befragten würden diese Technologien verwenden. Auch die permanente Überwachung von Gesundheitsdaten, wie Blutdruck, Puls und Hormonhaushalt, wäre für jeden Zweiten kein Problem. Nur jeder Dritte würde auch DNA-Hacking und Hirn-Implantate nutzen.
Grundsätzlich zeigte sich in der Studie: Weibliche und ältere Befragte stehen den neuen Gesundheits-Technologien eher skeptisch gegenüber.
Ab sofort online
Im Zuge der Studie wurde auch die Nutzung aktueller Technologien erhoben. Demnach nutzen die Deutschen ihr Smartphone durchschnittlich 193 Minuten pro Tag. Auch hier gibt es jedoch ein Altersgefälle: Während es bei den Über-60-Jährigen nur knapp zwei Stunden sind, verbringen die Unter-25-Jährigen fast doppelt so lange mit dem Smartphone. Obwohl sich nur zwölf Prozent der Befragten von ihrem Smartphone gestresst fühlen, wäre nur für die Hälfte der Teilnehmer ein Verlust „schlimm bis unerträglich“.
Die Studie wurde im Zuge des Medienprojekts „Homo Digitalis“ durchgeführt, das gemeinsam von ORF,
BR und Arte veranstaltet wurde. Die Ergebnisse sollen auch in einer siebenteiligen Webserie aufgearbeitet werden, die ab sofort online abrufbar ist. Auf ORF 2 wird sie am 17. Juni um 23:05 Uhr als „dokFilm“ ausgestrahlt.