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ÖAMTC: Autos mit "Keyless"-System leicht zu knacken

Sogenannte "Keyless"-Systeme werden mittlerweile von nahezu allen Auto-Herstellern angeboten. Dabei muss der Fahrer lediglich den Schlüssel bei sich tragen, um das Fahrzeug zu öffnen - die Zentralverriegelung wird automatisch entsperrt, wenn sich der Fahrer mitsamt Schlüssel nähert. Meist ist es auch möglich, das Fahrzeug mit diesem System auf Knopfdruck zu starten. Doch dieser Komfort birgt auch Gefahren, wie der ÖAMTC nun warnt. So sei es mit relativ einfachen Mitteln möglich, Fahrzeuge mit diesem System zu stehlen.

Dazu reicht ein sogenannter Reichweiten-Verlängerer aus. Dieser verstärkt das Signal der "Keyless"-Systeme, sodass diese statt einiger weniger Meter mehrere hundert Meter weit übertragen werden können. So kann das Fahrzeug geöffnet und gestartet werden, obwohl der Besitzer des Fahrzeuges weit entfernt ist. Die Autodiebe würden dazu wohl zu zweit arbeiten: Ein Dieb verfolgt das Opfer mit dem Reichweiten-Verlängerer, während sein Partner mit dem Empfänger das Auto öffnet.

"Läuft der Motor erst einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel so lange in Betrieb, bis er abgestellt wird oder der Sprit ausgeht. Theoretisch könnte ein Dieb also bei laufendem Motor nachtanken und das Auto problemlos über weite Strecken, auch bis ins Ausland, entführen", so ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Da bei dieser Methode keinerlei Diebstahlspuren hinterlassen werden, könnte dem Besitzer auch vorgeworfen werden, er habe den Diebstahl vorgetäuscht, um Versicherungsbetrug zu begehen.

Funkwellen blockieren

Der ÖAMTC hat 25 aktuelle Fahrzeuge mit "Keyless"-System getestet, das Ergebnis fiel einstimmig aus. Unabhängig von der Preisklasse ließ sich diese Methode anwenden. Der Verkehrsclub fordert die Hersteller nun dazu auf, nachzubessern. Bis die Methode abgesichert wird, solle man auf spezielle Schlüsseletuis setzen, die Funkwellen blockieren. So lässt sich allerdings das Auto auch nicht mehr öffnen, ohne den Schlüssel aus der Hosentasche zu nehmen. Das System ist ohnedies nicht sonderlich ausgereift: So stört das LTE-Netz beispielsweise derartige Funkschlüssel.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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