Ransomware-Attacke auf Gefängnis sperrt Insassen noch mehr ein
Eine Ransomware-Attacke brachte vergangene Woche ein Gefängnis im US-Bundesstaat New Mexico offline. Die automatischen Türen und Sicherheitskameras der Besserungsanstalt funktionierten nicht mehr, auch der Zugriff auf die Daten von Insassen war nicht mehr möglich.
Als Folge des Angriffs mussten die Häftlinge tagelang in ihren Zellen bleiben, berichtet The Verge. Auch Besuche waren in dieser Zeit nicht möglich.
Breit angelegte Attacke
Das Gefängnis wurde bei dem Angriff Opfer einer breit angelegten Attacke, die am 5. Jänner die gesamte Verwaltung des Bezirks Bernalillo County in New Mexico betraf. Der Zugriff auf Behördendatenbanken war nicht mehr möglich, Ämter mussten geschlossen werden.
Auch Tage später hatten die Behörden noch mit den Folgen des Angriffs zu kämpfen. In einer Pressemitteilung vom Montag heißt es, dass der reguläre Betrieb der Verwaltung erst teilweise wieder aufgenommen werden konnte.
Dem Gefängnis droht durch die Attacke weiteres Ungemach, heißt es in dem Bericht von The Verge weiter. Denn durch den Ausfall der Computersysteme konnten auch Auflagen nicht erfüllt werden, die die Haftanstalt nach einer Klage wegen der Haftbedingungen erfüllen muss. Dazu zählt, dass den Häftlingen regelmäßig Zugang zu Telefonen und anderen Komunikationsgeräten gewährt werden müsse.
Maßnahmen angekündigt
Attacken mit erpresserischer Software werden in den USA nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Behörden zunehmend zum Problem. Im vergangenen Jahr wurde deshalb vom US-Justizministerium die Spezialabteilung Ransomware and Digital Extortion Task Force eingerichtet. Das Vorgehen gegen Angreifer soll auch durch gesetzliche Maßnahmen verschärft werden.